In der ersten Episode begibt sich das Team um Regisseur und Kameramann Uwe Müller in die südamerikanischen Anden um den Puma (oft auch als Silber oder Berglöwe bezeichnet) bei der Aufzucht seines Nachwuchses und natürlich bei der Jagd zu filmen. Auch in der zweiten Folge dreht sich alles um eine Raubkatze, nämlich den sagenumwobenen Jaguar. Bisher nie gezeigte Aufnahmen, welche die geschmeidige Wildkatze bei der Jagd auf Kaimane begleitet bekommt der Zuseher zu Gesicht. In der dritten Episode geht es um einen nahen Verwandten von uns Menschen, den Flachlandgorilla. Die Kamera begleitet eine emsige Forscherin und ihr Team, welche ihr Leben seit vielen Jahren den seltenen und scheuen Menschenaffen gewidmet hat. Im Hinblick auf die Sozialstruktur ähnelt das Verhalten der Affen oftmals unserem eigenen, toll anzusehen sind dabei der liebevolle Umgang des Anführers (Silberrücken) mit seinem Nachwuchs. In der letzten Folge dreht sich alles um einen jungen, männlichen Lippenbären (welche damals als Vorlage für Balu den Bären aus dem Dschungelbuch diente). Die 4-teilige Dokureihe entführt den Zuschauer in die faszinierenden Lebensräume seltener Tiere.
1. Der Puma - Jäger der Anden
Mit Ausdauer und endloser Geduld ist es den Tierfilmern gelungen, eine Pumamutter mit ihren drei Jungen von der Kinderstube bis zum Erwachsenwerden zu begleiten und bisher ungesehenes Verhalten mit der Kamera einzufangen.
2. Der Jaguar – Unbekannter Dschungeljäger
Der Film gibt Einblicke in das geheimnisvolle Leben der Jaguare: Ob auf der Jagd, bei der Paarung, oder beim Mittagsschläfchen – in eindrucksvollen Aufnahmen kommt der Zuschauer dem geschmeidigen Jäger ungewöhnlich nah.
3. Angelique und die Gorillas
Einzigartige Einblicke in das bisher unbekannte Leben der Flachlandgorillas. Der Zuschauer wird Zeuge seiner Paarung und staunt über die Zärtlichkeit gegenüber den Kleinsten der Familie - so hat man Flachlandgorillas noch nie erlebt!
4. Der Lippenbär - Held aus dem Dschungelbuch
Der Film folgt einem jungen und sehr scheuen Lippenbärmännchen auf seinem Weg zum erwachsenen Bären. Er wird viele Herausforderungen bestehen und sich gegen Rivalen behaupten müssen - in einer Welt, in der der Platz für wilde Tiere immer weiter schrumpft.
Die Produktionen aus der heimischen NDR Naturfilmschmiede werden wirklich immer besser und stehen den Dokumentationen vom "Genreriesen" BBC in nichts mehr nach. Auch wenn es sich bei Phantome der Tierwelt sicher um keine Big Budget Produktion handelt und abermals die Drehbedingungen schwierig waren erhält der Endverbraucher hochwertige High Definition Aufnahme der Güteklasse A! Gerade die Nahaufnahmen verfügen über eine extreme Schärfe, gute und natürliche Farben. Die Landschaftsaufnahmen wissen ebenfalls zu überzeugen. Und wenn man einem Tiger bei der Jagd beobachtet, stockt einem quasi das Blut in den Adern so atemberaubend schön und doch grausam ist die Natur und deren Bewohner. Bei dieser Naturdokumentation haben mir besonders die Jagdszenen des Jaguar (der Kampf gegen Kaimane), die Beobachtung der sozialen Hierarchie der Gorillas (und natürlich die Revierkämpfe der Silberrücken), das Heranwachsen des jungen Lippenbären, der oft schmerzlich lernen muss wie gnadenlos die Natur ist und die liebevolle Aufzucht der Pumajungen in der Einsamkeit der südamerikanischen Anden. Alles in Allem eine tolle Dokumentation über 4 seltene Tiere. Wunderschön gefilmt, faszinierende und vor allem seltene Aufnahmen und eine sehr schöne Erzählstimme untermalt von angenehmer Musik. Lohnt sich!
8/10
