Zwei
Eigenschaften machen den Nil zum Fluss der Flüsse: Zum einen ist er der
längste Strom der Welt: Zwischen dem Quellgebiet in Ruanda und der
Mündung am Mittelmeer liegen genau 6.650 Kilometer. Zweitens ist der Nil
ein wahrer Kosmopolit, sein Quellgebiet liegt im tropischen Afrika,
sein wichtigster Nebenfluss - der Blaue Nil - kommt aus dem äthiopischen
Hochland. Auf seinem längsten Abschnitt im Sudan und in Ägypten ist er
arabisch geprägt. Er fließt als Lebensader durch ein Meer aus Sand,
durchquert Kairo, Afrikas größte Metropole, und mündet wenige hundert
Kilometer von Europa entfernt ins Mittelmeer.
Die
dreiteilige Serie "Nil - Fluss der Flüsse" führt in die legendäre
afrikanische Wildnis an den Ufern des Nil aber auch in entlegene, schwer
zugängliche Gebiete, deren Naturschätze nie zuvor in dieser Opulenz
gezeigt wurden: das Quellgebiet im Ruwenzori-Nationalpark in Ruanda, die
Sümpfe des Sudd im Sudan, das Einzugsgebiet des Blauen Nil im Hochland
Äthiopiens und die weiten Wüsten Ägyptens.
Folge 1: Das Land der tausend Quellen
Der Nil ist ein außergewöhnlicher Fluss, denn er hat nicht eine sondern
tausende Quellen. Der erste Teil der Dokumentation führt ins Quellgebiet
im afrikanischen Rift Valley, einer tektonischen Verwerfung, die im
Laufe von Jahrmillionen ganze Gebirge auftürmte. Das berühmteste heißt
Ruwenzori, schon die alten Griechen wussten davon und nannten es "die
Berge des Mondes". Der höchste Gipfel liegt 5.000 Meter über dem Meer,
das Schmelzwasser des darunterliegenden Gletschers fließt auf
abenteuerlichen Umwegen in den Nil. - 9/10
Folge 2: Der Weg durch die Wildnis
Das Quellgebiet des Nil ist ein Netzwerk aus kleinen und großen Bächen,
erst später, am Abfluss des Viktoriasees in Uganda entsteht ein Fluss
wie im Bilderbuch, breit mit sandigen Ufern und gewaltigen
Stromschnellen. Nach einigen hundert Kilometern stürzt der Nil über
mächtige Wasserfälle in sein erstes Abenteuer: er fließt in den
Murchison Falls Nationalpark. Hier scheint die Zeit stillzustehen,
tausende Flusspferde stehen im Wasser, an den Sandbänken liegen einige
der größten Krokodile Afrikas, über dem Nil ziehen riesige Vogelschwärme
zu ihren Futter- und Brutplätzen, und wenn die Sonne im Zenit steht,
kommen die Elefantenherden aus der Savanne um zu trinken und zu baden.
So sah die Welt am Nil aus, als die ersten Europäer im 19. Jahrhundert
den Fluss aufwärts fuhren, auf der Suche nach seiner Quelle. - 8,5/10
Folge 3: Im Reich der Pharaonen
Der Blaue Nil ist mehr als nur ein Nebenfluss. Er ist abgesehen vom
Viktoriasee der größte Wasserlieferant des Nil und zur Regenzeit
mächtiger als der Hauptstrom. Seinen Namen verdankt der Blaue Nil der
dunklen Erde, die er mit sich führt. Die Fracht stammt aus dem
Quellgebiet, dem Hochland von Äthiopien. Die spirituelle Quelle des
Blauen Nil liegt auf einem Berghang nahe der Stadt Gish Abey - für die
orthodoxen Christen entspringt hier der Fluss Gihon aus dem biblischen
Garten Eden. Das größte Wasserreservoir ist jedoch der Tanasee, in 3.000
Meter Höhe sammelt er das Regenwasser aus den umliegenden Bergen, hier
beginnt der Blaue Nil seine lange Reise in die Ebenen des Sudan. Der
letzte Teil der Dokumentation führt vom Hochland Äthiopiens durch die
Wüsten Ägyptens bis zum Nildelta ans Mittelmeer. - 8,5/10
Eine
sehr interessante Dokumentation über die Ursprünge und den Weg eines
der längsten Flüsse der Welt: den Nil. Die drei Folgen sind interessant
erzählt, mit sehr schönen Bildern unterlegt und es wird sogar auf die
Bedeutung des Flusses für den Menschen informativ und ausführlich
eingegangen. Der damit verbundene Einfluss und der Raubbau spielen dabei
ebenso eine Rolle, wie die Harmonie mit diversen Urvölkern und ihr
Zusammenleben mit den ansässigen Tieren. Eine vor allem auch sehr
anschauliche Dokumentation und äusserst unterhaltsam.