http://www.imdb.com/title/tt5491994/
Vor 10 Jahren setzte PLANET ERDE einen neuen Maßstab im Naturfilm.
Das ultimative Porträt unserer Erde veränderte unsere Sichtweise auf die
Welt, in der wir leben. Als erste Natur-Dokumentationsreihe in High
Definition zog sie ein weltweites Publikum in ihren Bann und zeigte
Facetten unseres Planeten, die man zuvor noch nie gesehen hatte. Zehn
Jahre später ermöglicht der Fortschritt in der Filmtechnik, die Natur
aus völlig neuartigen Blickwinkeln zu erleben. Über die reine
Beobachtung hinaus taucht der Zuschauer in die spektakulärsten
Landschaften und Lebensräume ein und begibt sich auf Augenhöhe mit den
dort lebenden Tieren. "Planet Erde II" nimmt uns näher mit heran
als jemals zuvor, fängt überraschende Verhaltensweisen und
außergewöhnliche Orte ein, die vor zehn Jahren unerreichbar gewesen
sind. Zusätzlich widmet sich die Serie einem neuen Lebensraum: Zum
ersten Mal legt eine richtungsweisende Naturdokumentation ihr Augenmerk
in einer Episode auf die Großstadt und die verblüffenden
Überlebensstrategien von Tieren im Großstadtdschungel.
http://www.imdb.com/title/tt6142646/
1. Inseln (Islands)
Auftakt der sechsteiligen Reihe bilden die Inseln. Vom Meer umgeben,
entwickelten sie Welten für sich. Sie sind Heimat hochspezialisierter
Wildtiere. Ob Wüsteneiland, Vulkan-oder Gletscherinsel: Durch ihre
Isolation sind ganz eigenständige Lebensformen entstanden. Auf
Madagaskar existieren beispielsweise Lemuren mit Fakir-Qualitäten:
Larven-Sifakas, die mehrere Meter weit von Dornenstrauch zu
Dornenstrauch springen, ohne sich zu verletzen. Eine ungewöhnliche
Fähigkeit, die ihnen ihr Überleben sichert. Nur sie erreichen die
exklusiven Futterplätze in luftiger Höhe. Um einen beinahe echten
Drachen vor das Objektiv zu bekommen, mussten die Teams zu einigen der
über 17 000 Inseln des Archipels Indonesiens reisen. Die größte und
furchterregendste noch lebende Echse ist der Komodowaran. Er hatte vier
Millionen Jahre lang Zeit für seine Entwicklung. Diese gigantischen
Inseldrachen liefern sich heftige Kämpfe. Auf der Weihnachtsinsel
führen die eingeschleppten Gelben Spinnerameisen einen chemischen
Vernichtungsfeldzug gegen die Roten Inselkrabben. Zeuge eines
dramatischen, noch nie gesehenen Wettlaufs ums Überleben wird das Team
auf Fernandina. Kaum ist eine kleine Meerechse geschlüpft, jagen ganze
Rudel von Galapagos-Nattern das Junge. Auf Zavodovski Island im
Südpolarmeer beweisen Zügelpinguine Todesmut, um unter Einsatz ihres
Lebens bei mörderischer Brandung auf Futtersuche für ihren Nachwuchs zu
gehen.Inseln bieten in ihrer Isoliertheit Heimat für Arten, die
nur in einer bestimmten Region, einem Archipel oder gar auf einer
einzigen Insel leben. Daher kommen etwa 20 Prozent der Vogel-,
Reptilien- und Pflanzenarten auf Inseln vor, obwohl diese weniger als
ein Sechstel der Erdoberfläche ausmachen. Durch die oft hermetische
Abgeschiedenheit reagieren die kleinen Welten und ihre Bewohner auf
plötzliche Eingriffe von außen höchst empfindlich. Etwa 80 Prozent aller
während der letzten Jahre ausgestorbenen Arten waren Inselarten. - 10/10
http://www.imdb.com/title/tt6209130/
2. Berge (Mountains)
In den Hochgebirgsregionen der Erde müssen Pflanzen und Tiere
härteste Anforderungen erfüllen – eine großartige Welt, aber nur für
extreme Spezialisten. In den Rocky Mountains, Anden und im Himalaya
herrschen raue Witterungsbedingungen. Zerklüftete Terrains, steile Hänge
und ein Mangel an Sauerstoff, Futter und Wasser bilden die größten
physischen Herausforderungen des Planeten. Nur extreme Kletterkünstler
wie der Nubische Steinbock oder der gewandte Schneeleopard können sich
hier behaupten. Die gewaltigen Gebirgsregionen zählen zu den
beeindruckendsten Landschaften der Erde, doch nur wenige Pioniere sind
zäh genug dort zu siedeln. Steinadler gleiten pfeilschnell durch
Schluchten und Täler. Im Sturzflug erreichen sie über 300 Kilometer pro
Stunde. Sie sind die zweitschnellsten Tiere der Welt. Da sie vom Säuger
bis zu Aas alles fressen, gehören sie zu den erfolgreichsten
Greifvögeln. Um ihre Flugkünste aus der Nähe zu filmen, hat sie ein
Kameramann mit einem Gleitschirm verfolgt und war fast so wendig wie die
Adler. Nubische Steinböcke verfügen über weiche konkave Hufe, die
eine bessere Griffigkeit aufweisen als jeder Kletterschuh. Selbst
steilste Felswände turnen sie geschmeidig hinauf und hinunter. Der
Schneeleopard, das stärkste Raubtier des Hochgebirges, kann dank seiner
Fellzeichnung mit der Umgebung optisch verschmelzen. Er ist dann so gut
wie unsichtbar. Schneeleoparden sind besonders schwer zu filmen. Mit
Hilfe von Kamerafallen ist es der Crew gelungen, Einblicke in die Welt
dieser seltenen Wildtiere zu gewinnen. Grizzlybären trotzen
heftigsten Lawinen, indem sie weit oben in Höhlen an schneebedeckten
Abhängen überwintern. Flamingos führen in eiskalten Salzseen in über
4000 Meter Höhe Tanzparaden auf. Die zerbrechlich wirkenden rosafarbenen
Schönheiten trotzen widrigsten Bedingungen. Sie alle sind
Bergspezialisten, die erstaunliche Antworten auf die extremen
Herausforderungen der Bergwelten gefunden haben. - 8,5/10
http://www.imdb.com/title/tt6209134/
3. Dschungel (Jungles)
Kein Lebensraum an Land beherbergt größeren Artenreichtum als
tropische Regenwälder. Dort liefern sich die Bewohner intensive
Konkurrenzkämpfe. Die großen Wälder sind Orte voller dramatischer
Geschichten und überraschender Ereignisse. Jaguare fangen Kaimane,
Delphine schwimmen durch Baumkronen, und Frösche verteidigen in
Ninja-Manier ihren Nachwuchs. Die Reise führt von den
Dschungelgebieten Südamerikas und Südostasiens bis zu den Regenwäldern
Australiens. Einige von ihnen gehören zu den komplexesten Lebensräumen
auf unserem Planeten. Von den rund 8,7 Millionen Tier- und Pflanzenarten
leben über die Hälfte in tropischen Regenwäldern. Aber diese
Habitate sind keine Paradiese, auch wenn das Leben in unglaublicher
Fülle wuchert. Gerade weil dies so ist, muss jedes einzelne Geschöpf und
jede Pflanze hart um den eigenen Platz in diesen komplizierten
Beziehungsgeflechten kämpfen. Glasfrösche fighten in Ninja-Manier gegen
räuberische Wespen, die es auf die Larven der Lurche abgesehen haben. Dem
Team gelang es, Jaguare dabei zu beobachten, wie sie schwarze Kaimane
vom Ufer aus im Wasser jagen. Selten wurden Flugdrachen so lange und nah
verfolgt, wenn sie durch die Baumlabyrinthe Malaysias segeln. Auch
eine seltene und schwer fassbare Spezies, die erst 2014
wissenschaftlich beschrieben wurde, konnte das Team mit der Kamera
einfangen: die Araguaia-Delphine. Im Rio Araguaia Zentralbrasiliens
schwimmen sie durch die Baumkronen überfluteter Wälder. Die Delphine
überhaupt zu finden und dann auch noch zu filmen, zählte zu den
schwierigsten Unternehmungen der gesamten Reihe "Planet Erde II: Eine Erde - viele Welten". Und nachts konnten die internationalen Filmemacher im
Herzen des Dschungels eine märchenhafte Welt festhalten: Erstmals
drehten sie Leuchtpilze, die den Waldboden in mystischer Atmosphäre
illuminieren. - 8,5/10
http://www.imdb.com/title/tt6209126/
2. Wüsten (Deserts)
Wüsten
zählen zu den lebensfeindlichsten Gebieten der Erde. Dennoch
behaupten sich geniale Anpassungskünstler in diesen extremen Arealen.
Löwen setzen ihr Leben aufs Spiel bei der Giraffenjagd, Bussarde gehen
in Gruppen zwischen tödlichen Kakteenstacheln auf Beutezug, Fledermäuse
liefern sich Kämpfe mit Skorpionen. Um in dieser rauen Umgebung
überleben zu können, haben Wüstenbewohner einige außergewöhnliche
Strategien entwickelt. Wüsten bedecken etwa ein Drittel der
Landmasse unseres Planeten. Die extremen Bedingungen verlangen den dort
lebenden Tieren alles ab. Nahrung und Wasser sind knapp und fehlen
zeitweise vollständig. Flughühner transportieren daher Wasser aus über
100 Kilometern Entfernung im Brustgefieder zu ihren Jungen.
Nebeltrinkerkäfer machen eine Art "Morgen-Yoga", um in genau gestylter
Körperhaltung die Luftfeuchte an ihren Körpern kondensieren zu lassen.
Chamäleons stillen ihren Durst, indem sie die "betankten" Käfer einfach
fressen. Wüstenelefanten haben sich körperlich an die klimatischen
Verhältnisse angepasst. Sie sind etwas kleiner und leichter, haben
längere Beine und größere Füße und finden Wasserlöcher, die sie einst
selbst gegraben haben, nach vielen Jahren wieder. Löwen wagen sich auch
an sehr große Beute wie Giraffen heran, weil andere Tiere schwierig
aufzufinden sind. Dabei riskieren sie ihr Leben, denn ein Tritt einer
Giraffe kann eine Raubkatze töten. Erstmals gefilmt wurden die Jagd von
Wüstenlangohr-Fledermäusen nach tödlichen Skorpionen in der Wüste Negev
und der Wanderzug eines Super-Schwarms biblischen Ausmaßes von
Milliarden Wüstenheuschrecken. - 9/10
http://www.imdb.com/title/tt6209140/
5. Grasland (Grasslands)
Schneller und erbarmungsloser Wandel prägt die Graslandschaften. Dort
zu überleben fordert größte Anpassung. Von mächtigen Elefanten bis zur
kleinsten Zwergmaus müssen alle in diesen Gebieten lebenden Geschöpfe
mit dramatischen Umbrüchen zurechtkommen. Eine erstaunliche Vielfalt von
Lebewesen hat sich im Grasland herausgebildet. Von den weiten Ebenen
der afrikanischen Savanne über die Pampas Südamerikas bis zu den Steppen
Sibiriens und der Mongolei reist das Team zu den unterschiedlichsten
Graslandschaften der Erde. Die Herausbildung dieser großen
Habitate begann vor etwa acht Millionen Jahren, als ausgedehnte Wälder
auszutrocknen begannen. Gräser zählen zu den widerstandsfähigsten
Pflanzen. Sie verkraften Feuer und Überflutungen, Schnee und gnadenlose
tropische Sonne. Das Überleben aller hängt davon ab, ob sie diese
wechselnden Herausforderungen meistern können. Die meist verborgenen
Kämpfe, die ausgetragen werden, um diese Wechsel zu überleben, gehören
zu den fesselnden Geschichten dieser Folge. Im indischen
Kaziranga-Nationalpark ist das Gras sechs Meter hoch, durch das
Elefanten, Panzernashörner und Königstiger streifen. Perfekte Deckung
auf der Jagd nach Beutetieren. Auch für das Kamerateam eines der
gefährlichsten Drehorte. Einmal im Jahr überschwemmt der Okavango
im afrikanischen Botswana die flache Grasebene und bringt beinahe zehn
Millionen Tonnen Wasser mit sich. Löwen haben keine andere Wahl, als ins
Wasser zu gehen. Einige Rudel haben eine eindrucksvolle Teamarbeit
entwickelt, wenn es um die Jagd auf Kaffernbüffel und Flusspferde geht.
In den weiten Steppen der mittleren Breiten Zentralasiens erlebt das
Team die größten Temperaturschwankungen und die meisten Sandstürme. Von
klirrendem Frost bis zu glühender Hitze erreichte die Spanne bis zu 80
Grad Celsius. Die Saigas sind dieser Härte gewachsen. Seit Zehntausenden
von Jahren leben sie dort – mit Massengeburten und Massensterben. Dem
Filmteam gelingt es auch in die Mikrowelten der kleinsten Bewohner
dieser riesigen Landschaften einzutauchen. Ungewöhnliche Einblicke von
den hoch organisierten Termitenkolonien bis hin zu Europas kleinstem
Nagetier, der Zwergmaus. - 8/10
http://www.imdb.com/title/tt6209144/
6. Städte (Cities)
Städte wachsen schneller als jeder andere Lebensraum auf der Erde.
Beinahe vier Milliarden Menschen leben in den urbanen Zentren. Auch die
kühnsten unter den Wildtieren zieht es in diese aufregende Welt. Für die
wagemutigen Anpassungskünstler offenbart sich eine Welt voller
überraschender Chancen. Leoparden streifen durch die Straßen von
Mumbai, Wanderfalken jagen zwischen New Yorks Wolkenkratzern und eine
Million Stare führen spektakuläre Lufttänze über Rom auf. Einige
der Geschöpfe werden sogar in unseren Städten willkommen geheißen. In
Jodhpur im Nordwesten Indiens verehrt man die Hanuman-Languren. Sie
spielen eine besondere Rolle in ihrer hinduistischen Kultur. In Harar
leben einige Bewohner in enger Verbindung mit wilden Hyänen. Viele Tiere
jedoch kämpfen täglich um ihr Überleben im Großstadtdschungel. Er ist
laut, überbevölkert, kommt nie zur Ruhe und der natürliche Zyklus von
Aktivität und Erholung ist aufgehoben. Eine Stadtlandschaft ist
ständigem Wechsel unterworfen und bringt neue Gefahren, aber auch
Möglichkeiten hervor. So werden die Lichter des Zentrums im chinesischen
Shanghai oder dem kanadischen Toronto zu einer tödlichen Falle für
Zugvögel. Sie werden von den Leuchttürmen angezogen, kollidieren mit den
Wolkenkratzern und sterben. An den Stränden von Barbados verwirren die
Lichter des Urlaubsresorts die Karettschildkröten. Die frisch
geschlüpften Jungen laufen auf den hellsten Horizont zu. Heute ist es
nicht mehr der Mond über dem Meer, sondern es sind die erleuchteten
Hotels – und die kleinen Schildkröten wandern in ihr Verderben. Die
frechsten Einwanderer, die den Menschen zeigen, wo der "Affe lang
geht", sind die Rhesusaffen. Sie sind an ihrer Dreistigkeit kaum zu
überbieten und wurden auch für die Kamerakollegen zur echten
Herausforderung. Sie stehlen nicht nur Lebensmittel im großen Stil,
sondern sorgen auch für große Schäden und Unannehmlichkeiten.Die
Teams reisten rund um die Welt, um die Veränderungen und eindrucksvollen
Überlebensstrategien zu dokumentieren und den ungewöhnlichen
Einwanderern ganz nah zu kommen. Mit Infrarot- und Wärmebildkameras
fingen die Macher bislang noch nie gefilmte nächtliche Jagdgänge der
Leoparden in Mumbai ein. 200 Menschen wurden in den letzten 25 Jahren
von den Raubtieren angegriffen. Mithilfe von 4K "Low-Light"-Kameras
konnten die Hyänen in Harar verfolgt werden. Zeitweise wurde das Team
von über hundert kämpfenden Hyänen umringt. Um den Wanderfalken in New
York zu dokumentieren, bemühten sich die Filmemacher allein neun Monate
um Genehmigungen für den Dreh auf den Dächern der Wolkenkratzer und für
den Überflug mit dem Helikopter. Es ist das erste Mal, dass jemand
Luftaufnahmen vom schnellsten Vogel der Welt gemacht hat. Dabei
erreichte er Spitzengeschwindigkeiten von 300 Stundenkilometern. - 8,5/10
In den 6 Episoden entführt
das BBC-Team den Zuschauer abermals an wunderbare Schauplätze in der
Natur und zeigt dort wahrlich bildgewaltig die verschiedenen Lebensräume
sowie ausgesuchte darin beheimatete Tiere. Das Team fängt
auch in diesem Teil wieder faszinierende und atemberaubende Bilder ein
und vermag es abermals, jeden in den Bann der Magie der Wildnis und der
darin lebenden Tiere zu ziehen. Die unterschiedlichsten Szenerien
und die gesamte Bild-/Kamerasprache sind wirklich gelungen.
Auch die Vertonung (egal ob im Originalton oder in Deutsch) des
Bildmaterials gefällt ausgesprochen gut. Der Sprecher vermag es hier
relevante wichtige Informationen zu den dargestellten Naturräumen und
den Tieren zu transportieren. Einzig kommen aber einige Szenen und
Bilder von anderen gesehenen Dokumentationen bereits bekannt vor. Dieser Umstand ist allerdings auch nicht weiter schlimm, denn wer weiß
wie schwer es ist wilde Tiere in der freien Natur einzufangen, der
vermag die gezeigten Aufnahmen trotzdem zu schätzen. Insgesamt
ergeben die sechs neuen Episoden eine wirklich guten Ein- und auch
Überblick über die Lebensräume der Tiere und sind wirklich
stimmig umgesetzt.
9/10