http://www.imdb.com/title/tt3723820/
Erstmals
haben die Naturfilmer der BBC ein umfassendes Tierporträt der Primaten
gedreht. Den international erfahrenen Naturfilmern ist es dabei
gelungen, rasende Jagden in tiefsten Dschungelwäldern zu verfolgen,
intime Momente im engsten Familienkreis der Bonobos festzuhalten und
selbst seltenen und scheuen Spezies wie dem Fingertier oder den
Koboldmakis im Dunkel der Nacht auf den Fersen zu bleiben. Festgehalten
in atemberaubenden Bildern und spannenden Geschichten entdecken wir
evolutionäre Meisterleistungen und faszinierende Überlebensstrategien in
Dschungelwäldern und Küstenregionen, in Savannen und Gebirgen, in
Höhlen- und Schneewelten. Es ist eine Entdeckungsreise bis in die
hintersten Ecken der Welt, um Affen in freier Wildbahn aufzuspüren.
Dabei werden Affenwelten präsentiert, die sich jenseits aller gängigen
Vorstellungen bewegen. Die dreiteilige Serie vermittelt außergewöhnliche
Einblicke in das fesselnde, oft verborgene Leben unserer Artgenossen
und liefert überraschende Enthüllungen über die Primaten.
1. Planet der Primaten
Evolutionäre Meisterleistungen und ungewöhnliche Überlebensstrategien
Können
Affen in Eis und Schnee oder in baumlosen Graslandschaften in über 5000
Metern Höhe überleben? Gehören sie nicht in den tropischen Regenwald?
Hocken nicht alle auf den Bäumen? In der ersten Folge entführt "Terra X"
den Zuschauer in eine Affenwelt, die sich jenseits aller gängigen
Vorstellungen bewegt. Viele Arten haben den Wald verlassen und sich an
extremste Lebensräume angepasst. Die in Japan lebenden
Rotgesichtsmakaken trotzen eisiger Kälte, die Dscheladas Äthiopiens dem
rauen Klima in den höchsten Bergregionen. Wir entdecken evolutionäre
Meisterleistungen und faszinierende Überlebensstrategien in
Dschungelwäldern und Küstenregionen, in Savannen und Gebirgen, in
Höhlen-und Schneewelten.
Verblüffende Anpassung in Städten und Siedlungen
Auch
vor Siedlungen und Städten machen Affen nicht halt. Eine kleine
Orang-Utan-Gruppe auf Borneo lebt in der Nähe von Menschen und
entwickelt verblüffende Ähnlichkeiten. Seit Jahren imitieren die
Orang-Utans ihre Nachbarn und betreiben Körperpflege in der gleichen Art
und Weise, steigen in Boote, öffnen Türen und interessieren sich für
deren Werkzeuge. Nur wenige Geschöpfe auf diesem Planeten sind klug
genug, andere Arten zu imitieren. Zum Erfolg aller Primaten trägt vor
allem die einzigartige Kombination aus Gehirn, Gesicht und Händen bei.
Doch gerade die Unterschiede innerhalb des gemeinsamen Bauplans führen
zu ungewöhnlichen Überlebensstrategien. Der Koboldmaki, 400 Mal kleiner
als der Orang-Utan und so groß wie ein Tennisball, ist ein Jäger der
Nacht, hat Augen, die größer sind als sein Magen, und macht Sprünge, die
40 Mal länger sind als er selbst. "Terra X" erkundet, wie unsere
engsten Verwandten ihre Körper und ihr Verhalten an ungewöhnliche
Lebensräume angepasst haben. - 8,5/10
2. Familienangelegenheiten
Emotionen und Sozialleben in der Welt der Affen
Viele
unserer großen Lebensthemen wie Geburt und Tod, Miteinander und
Rivalität, Liebe und Verlust entdecken wir auch in der Welt der Affen.
Die monatelangen Beobachtungen mit der Kamera machen deutlich, dass sie
Emotionen zeigen, ein reiches Sozialleben und ausgeprägte
Persönlichkeiten besitzen. Wie wichtig vor allem die Kindheit und das
Familienleben ist, erlebt das Team beim Besuch eines Bonobo-Waisenhauses
im Kongo. Die Mütter der kleinen Bonobos sind von Jägern getötet oder
gefangen worden. Liebevoll werden sie dort von Pflegerinnen umsorgt.
Bonobos, die keine Berührungen, Zuspruch und Streicheleinheiten
erhalten, gehen jämmerlich ein. Denn Affeneltern zeigen genau wie
Menschen intensive Zuneigung und Liebe zu ihren Jungen.
Raffinierte Betreuung der Kleinen
Besonders
raffiniert organisiert das Kaiserschnurrbart-Tamarin-Weibchen die
Betreuung der Kleinen. Sie lässt drei Männer im Glauben, dass sie die
Väter ihrer Zwillinge seien - und so kümmern sich alle fürsorglich um
den Nachwuchs - und das Weibchen bleibt entspannt. Im Sozialleben der
Affen ist fast alles drin. Beim silbernen Haubenlangur sind die
Tierkinder auffällig gekleidet. Mit ihrem goldfarbenen Fell sind sie so
anziehend, dass sich alle Gruppenmitglieder darum reißen, das Baby
einmal bemuttern und beschützen zu dürfen. Auch die "Beziehungskisten"
in der Affenwelt sind uns vertraut. Orang-Utans ziehen meist alleine
durchs Leben, Gibbons bevorzugen monogame Zweierbeziehungen und Gorillas
natürlich den Harem. Auch andere starke Affenmänner protzen gerne und
wollen möglichst viele Frauen um sich scharen. Dafür werden teilweise
brutale Kämpfe mit den Rivalen in Kauf genommen.
Gesellig mit strengen Rangordnungen
Die
meisten Primaten sind sehr gesellig und leben überwiegend in
Familiengruppen oder größeren Verbänden mit strengen Rangordnungen.
Welche dramatischen Geschichten damit verbunden sind und wie der
Zusammenhalt der Gruppe immer wieder hergestellt wird, dokumentiert die
zweite Folge der "Affenwelten". - 9/10
3. Unsere schlauen Verwandten
Außergewöhnliche Denkleistungen und Verhaltensweisen
Die
dritte Folge geht der Frage nach, in welcher Weise sich unsere
Verwandten von anderen Tieren unterscheiden und welche außergewöhnlichen
Lösungen sie für die größten Überlebensfragen gefunden haben.
Verblüffende Ähnlichkeiten zu uns Menschen finden die Forscher in der
Art und Weise, wie die Primaten Werkzeuge benutzen, wie sie Probleme
anpacken oder ein Gefühl für "falsch" und "richtig" entwickeln. Die
Intelligenz von Affen zu messen, ist schwierig, weil Primaten zu
unterschiedlich sind und die Sprache als Maßstab entfällt. Doch als das
Team in die USA reist, um "Kanzi", ein 33 Jahre altes Bonobo-Männchen
kennen zu lernen, der mit Menschen und Artgenossen aufgewachsen ist,
erleben sie wahrscheinlich einen der intelligentesten Vertreter seiner
Art. Mit Hilfe eines Computers können Menschen mit ihm kommunizieren.
Kanzi versteht seine Betreuer und beherrscht inzwischen über 500
Symbole, um Antworten zu geben. Als ihn das Team zu einem Picknick
begleitet, macht er Feuer, sorgt aber auch dafür, dass es gelöscht wird,
bevor alle nach Hause gehen.
Verblüffende Ähnlichkeiten bei der Weitergabe von Wissen
Tatsächlich
entdecken Forscher immer mehr Beispiele für die Intelligenz der
Primaten. Wie schlau sind sie wirklich? Eine Frage, die auch das Team
rund um den Globus reisen lässt, um Beispiele für außergewöhnliche
Denkleistungen und Verhaltensweisen zu dokumentieren. Die Spurensuche
führt nach Südamerika zu den gewitzten Kapuzineräffchen, an Thailands
Küste zu den geschickten Javaneraffen und nach Madagaskar zu den
Mohrenmakis. Begegnungen mit Berggorillas, Bonobos, Orang Utans und
Schimpansen sind atemberaubend, weil wir spüren, "die sind genau wie
wir!" Entstanden sind eindrucksvolle Belege für die Art, wie sie
Werkzeuge benutzen, Wissen an Nachkommen weitergeben, Emotionen zeigen
und sogar etwas entwickeln, das man als "Kultur" bezeichnen kann. -
8,5/10
Ich war anfangs etwas skeptisch und habe lange
gezögert, bis ich mir "Affenwelten" endlich angesehen habe. Meine
Bedenken, dass es langweilig werden würde, wenn es sich nur um eine Art
dreht, wurden sehr schnell zerstreut. Es ist eine liebevoll erzählte
Doku, die mit bekannter Musik aufwartet, ruhig und interessant erzählt,
faszinierende Bilder bietet und so ziemlich jeden Winkel der Welt
beleuchtet. "Affenwelten" ist in jedem Fall eine ganz dicke Empfehlung wert.
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