Mittwoch, 2. Juli 2014

Nile: The ultimate River - Nil: Fluss der Flüsse (2013)

Zwei Eigenschaften machen den Nil zum Fluss der Flüsse: Zum einen ist er der längste Strom der Welt: Zwischen dem Quellgebiet in Ruanda und der Mündung am Mittelmeer liegen genau 6.650 Kilometer. Zweitens ist der Nil ein wahrer Kosmopolit, sein Quellgebiet liegt im tropischen Afrika, sein wichtigster Nebenfluss - der Blaue Nil - kommt aus dem äthiopischen Hochland. Auf seinem längsten Abschnitt im Sudan und in Ägypten ist er arabisch geprägt. Er fließt als Lebensader durch ein Meer aus Sand, durchquert Kairo, Afrikas größte Metropole, und mündet wenige hundert Kilometer von Europa entfernt ins Mittelmeer.

Die dreiteilige Serie "Nil - Fluss der Flüsse" führt in die legendäre afrikanische Wildnis an den Ufern des Nil aber auch in entlegene, schwer zugängliche Gebiete, deren Naturschätze nie zuvor in dieser Opulenz gezeigt wurden: das Quellgebiet im Ruwenzori-Nationalpark in Ruanda, die Sümpfe des Sudd im Sudan, das Einzugsgebiet des Blauen Nil im Hochland Äthiopiens und die weiten Wüsten Ägyptens.

Folge 1: Das Land der tausend Quellen
Der Nil ist ein außergewöhnlicher Fluss, denn er hat nicht eine sondern tausende Quellen. Der erste Teil der Dokumentation führt ins Quellgebiet im afrikanischen Rift Valley, einer tektonischen Verwerfung, die im Laufe von Jahrmillionen ganze Gebirge auftürmte. Das berühmteste heißt Ruwenzori, schon die alten Griechen wussten davon und nannten es "die Berge des Mondes". Der höchste Gipfel liegt 5.000 Meter über dem Meer, das Schmelzwasser des darunterliegenden Gletschers fließt auf abenteuerlichen Umwegen in den Nil. - 9/10

Folge 2: Der Weg durch die Wildnis
Das Quellgebiet des Nil ist ein Netzwerk aus kleinen und großen Bächen, erst später, am Abfluss des Viktoriasees in Uganda entsteht ein Fluss wie im Bilderbuch, breit mit sandigen Ufern und gewaltigen Stromschnellen. Nach einigen hundert Kilometern stürzt der Nil über mächtige Wasserfälle in sein erstes Abenteuer: er fließt in den Murchison Falls Nationalpark. Hier scheint die Zeit stillzustehen, tausende Flusspferde stehen im Wasser, an den Sandbänken liegen einige der größten Krokodile Afrikas, über dem Nil ziehen riesige Vogelschwärme zu ihren Futter- und Brutplätzen, und wenn die Sonne im Zenit steht, kommen die Elefantenherden aus der Savanne um zu trinken und zu baden. So sah die Welt am Nil aus, als die ersten Europäer im 19. Jahrhundert den Fluss aufwärts fuhren, auf der Suche nach seiner Quelle. - 8,5/10

Folge 3: Im Reich der Pharaonen
Der Blaue Nil ist mehr als nur ein Nebenfluss. Er ist abgesehen vom Viktoriasee der größte Wasserlieferant des Nil und zur Regenzeit mächtiger als der Hauptstrom. Seinen Namen verdankt der Blaue Nil der dunklen Erde, die er mit sich führt. Die Fracht stammt aus dem Quellgebiet, dem Hochland von Äthiopien. Die spirituelle Quelle des Blauen Nil liegt auf einem Berghang nahe der Stadt Gish Abey - für die orthodoxen Christen entspringt hier der Fluss Gihon aus dem biblischen Garten Eden. Das größte Wasserreservoir ist jedoch der Tanasee, in 3.000 Meter Höhe sammelt er das Regenwasser aus den umliegenden Bergen, hier beginnt der Blaue Nil seine lange Reise in die Ebenen des Sudan. Der letzte Teil der Dokumentation führt vom Hochland Äthiopiens durch die Wüsten Ägyptens bis zum Nildelta ans Mittelmeer. - 8,5/10

Eine sehr interessante Dokumentation über die Ursprünge und den Weg eines der längsten Flüsse der Welt: den Nil. Die drei Folgen sind interessant erzählt, mit sehr schönen Bildern unterlegt und es wird sogar auf die Bedeutung des Flusses für den Menschen informativ und ausführlich eingegangen. Der damit verbundene Einfluss und der Raubbau spielen dabei ebenso eine Rolle, wie die Harmonie mit diversen Urvölkern und ihr Zusammenleben mit den ansässigen Tieren. Eine vor allem auch sehr anschauliche Dokumentation und äusserst unterhaltsam.