Dienstag, 11. August 2020

The Wonder of Animals - Tierische Überlebenskünstler (2014)

https://www.imdb.com/title/tt4171956/

Unsere Erde ist die Heimat unzähliger Lebewesen und einige von ihnen sind ganz besonders. Sie sind erfolgreich, stärker als andere, extrem anpassungsfähig, gute Teamplayer oder echte Überlebenskünstler. Doch was genau ist ihr Erfolgsrezept? Diese Serie zeigt auf unvergleichliche Weise was bestimmte Tiere zu etwas ganz besonderem macht. Und neuste Erkenntnisse aus der Wissenschaft und der Verhaltensforschung liefern faszinierende Einblicke in die Wunder der Tierwelt.

https://www.imdb.com/title/tt4963872/
https://www.imdb.com/title/tt4510772/
1. Raubtiere / Jäger (Predators)
Raubtiere sind perfekt ausgebildete Jäger. Ihr an den Beutefang angepasster Körperbau, ihre hochsensiblen Sinnesorgane und ihre ausgefeilten Jagdmethoden machen sie zu mächtigen Herrschern der Tierwelt. Jede Raubtier-Art hat eigene Erfolgsgeheimnisse: Warum können Löwen Büffel jagen, die siebenmal schwerer sind als sie selbst? Und wie schafft es der Habicht, pfeilschnell durchs Unterholz zu fliegen - und dabei weder seine Beute aus den Augen zu verlieren noch irgendwo anzustoßen? - 8/10


https://www.imdb.com/title/tt4963942/
https://www.imdb.com/title/tt4963950/
2. Superhirne / Die Genies (Super Brains)
Delfine sind unglaublich intelligent - und wissen, das für ihre Zwecke zu nutzen. Vor Florida lebt eine Gruppe dieser Säugetiere, die ihre Beute dazu bringt, ihnen direkt ins Maul zu springen. Andere Artgenossen lassen einfach andere Meeresbewohner Nahrung für sich aufspüren. Und in Brasilien gibt es sogar Exemplare, die mit menschlichen Fischern zusammenarbeiten. Neueste Forschungsergebnisse zeigen, warum Delfine vielen anderen Tieren so weit voraus sind...

https://www.imdb.com/title/tt4963904/

https://www.imdb.com/title/tt4510752/
3. Opportunisten (Opportunists)
Füchse haben es geschafft, sich weit auf der Erde zu verbreiten – von der Wüste bis an den Polarkreis. Das Erfolgsgeheimnis des flinken Vierbeiners: Er ist Meister der Anpassung. Dabei helfen ihm seine Intelligenz und seine scharfen Sinne. So ist er sowohl tagsüber als auch in der Dunkelheit ein geschickter Jäger, dem keine Beute entgeht. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, warum das so ist – und was der Fuchs seinen Verwandten wie Hunden oder Wölfen voraus hat.

https://www.imdb.com/title/tt4963880/

https://www.imdb.com/title/tt4964466/
4. Die Macht der Vielen / Die Besiedler (Colonisers)
Klein, schlau, zäh: Ameisen gibt es fast überall. Mit ihren vielen verschiedenen Arten bevölkern die kleinen Krabbler die unterschiedlichsten Lebensräume. Sie leben in der Wüste oder im Regenwald, als Nomaden oder in echten Hightech-Bauten und haben die unterschiedlichsten Strategien entwickelt, um sich zu ernähren. "The Wonder of Animals" lüftet das Rätsel ihres Erfolgs – und präsentiert weitere Tiere, die auf ähnlich erstaunliche Art viele Winkel der Erde bevölkern.


https://www.imdb.com/title/tt4963906/ 
https://www.imdb.com/title/tt4963850/
5. Überlebenskünstler (Survivors)
Pinguine sind echte Überlebenskünstler. Sie bevölkern Regionen der Erde, in denen es für die meisten anderen Tiere viel zu kalt wäre. Was ist das Erfolgsgeheimnis der Frackträger? Wie schaffen sie es, Temperaturen weit unter Null zu trotzen, im eisigen Ozean nach Nahrung zu tauchen oder mitten im tiefsten Winter Nachwuchs auszubrüten? Doch nicht nur eisige Kälte fordert von Tieren außergewöhnliche Leistungen, um zu überleben...


https://www.imdb.com/title/tt4964478/ 
https://www.imdb.com/title/tt4510762/
6. Kaltblütige Killer / Tödliche Gefahr! (Cold-Blooded Killers)
Krokodile gehören zu den furchteinflößendsten Tieren auf unserem Planeten. An Gewässern, in denen diese Reptilien lauern, ist kaum ein Leben sicher. Aber wie schaffen es die schuppigen Ungetüme, wie aus dem Nichts neben ihrer Beute aufzutauchen und zum tödlichen Biss anzusetzen? Und wie gelingt es ihren entfernten Verwandten, den Schlangen, sich mit ihrem glatten Körper nahezu überall schnell fortzubewegen – sogar auf Bäumen und in der Luft?


Die Reihe "The Wonder Of Animals" besteht eigentlich aus zwölf Episoden, wurde aber für die BBC und der Dramaturgie und Gleicharigkeit mancher Verhaltensweisen von Tieren auf 6 Epsioden zusammengefasst. Das ist nicht weiter schlimm, bekommt man doch dennoch alles geboten, was auch in den Mini-Episoden vorhanden war. Doch "The Wonder of Animals" ist nicht so wie andere BBC-Dokumentationen und lässt optische Qualität vermissen. So kommt es, dass SD-Material mit HD-Material vermischt wurde, um der Beschreibung von Verhaltensweise Genüge zu tun, was jedoch immer wieder aus der einzelnen Episode heraus reisst und etwas holprig wirkt. Auch die Farbspielereien, in denen Szenen ganz in lila oder rote Farbtöne getaucht werden mag stilistisch nicht so recht harmonieren. Der moderne Schnitt, etwas hektisch und Baukastenartig, mindert auch eher das Interesse, als das es jenes vorantreibt. Zum Glück übertrieben es die Macher nicht damit. Die Erzählung ist indes ansprechend, die Erklärungen und Bilder situationsgerecht. Die Musik schwingt unbemerkt und ruhig im Hintgerund mit. Alles in allem eine gute Dokumentationsreihe, doch mit deutlichen Abstrichen in der Bildqualität.

8/10


Quellen:
Inhaltsangabe: Polyband

Donnerstag, 6. August 2020

New Zealand: Earth's Mythical Islands - Wildes Neuseeland: Inseln am Ende der Welt (2016)

https://www.imdb.com/title/tt5994812/

Brodelnde Geysire, verwunschene Urwälder, stille Fjorde und eisige Gletscher: Neuseeland ist in seiner Vielfalt unvergleichlich. Seine Landschaften sind berühmte Filmkulissen. Auf den Inseln am Ende der Welt begeben sich Urzeitechsen auf die Jagd, brüten Pinguine im Wald und locken trügerische Sternenhimmel in versteckten Höhlen Insekten an. Hier leben flugunfähige Vögel, Rieseninsekten und Robben die, wenn es um den Schutz ihrer Jungen geht, sogar "Berge" besteigen. Die Inseln der landschaftlichen Superlative und der Tiere, die es nur hier gibt, gelten seit langem als geheimnisvolles Traumland, als das schönste Ende der Welt. Was genau macht den Zauber Neuseelands aus? Welche erstaunlichen Eigenheiten konnten sich bei Tieren in der Abgeschiedenheit vom Rest der Welt über die Jahrtausende entwickeln? Und wie reagieren Tiere und Pflanzen auf die Veränderungen nachdem die ersten Maori Siedler eintrafen? Diese und viele weitere Fragen werden in dieser dreiteiligen Dokumentation beantwortet. NDR Naturfilm und BBC bündeln ihr Knowhow, um in einer bisher einmaligen Ko-Produktion, gemeinsam mit den besten Kamerateams der Welt, die Natur Neuseelands so zu zeigen, wie man sie noch nie zuvor gesehen hat.

https://www.imdb.com/title/tt6130784/
1. Inseln am Rande der Welt (Cast Adrift)
Pinguine brüten im Wald, Urzeitechsen begeben sich im Unterholz auf die Jagd nach ihrem eigenen Nachwuchs, und Kiwis geben sich im Dunkel der Nacht ein skurriles Stelldichein. Die Berge, Gletscher und weiten Ebenen Neuseelands mögen vielerorts an Landschaften in Nordamerika oder Europa erinnern, beim zweiten Blick jedoch zeigt sich, dass die Tier- und Pflanzenwelt der Inseln am Ende der Welt erstaunlich anders ist. Isolation, die Kräfte des Wassers und der Einfluss des Menschen haben Neuseeland geprägt. Abgeschieden zwischen drei Ozeanen gelegen, entwickelte sich hier in über 80 Millionen Jahren die Tierwelt auf besondere Art und Weise. Räuberische Säuger gab es nicht. Dieser Luxus führte dazu, dass einige Vogelarten ihre Fähigkeit zu fliegen ablegten; der berühmte Wappenvogel Neuseelands, der Kiwi, ist nur einer von ihnen. In der Dokumentation zeigen Zeitrafferaufnahmen die Lebendigkeit der grandiosen Landschaften Neuseelands über die Jahreszeiten, und extreme Zeitlupen lassen Tierverhalten, das in Bruchteilen von Sekunden abläuft, für das menschliche Auge sichtbar werden, etwa die Kämpfe der Seelöwen oder die vor Lebensfreude überschäumende Sprungakrobatik Hunderter Schwarzdelfine. Unterwasserexkursionen in die Tiefen der Fjorde und atemberaubende Landschaftsaufnahmen aus der Luft ergänzen, gemeinsam mit einem stimmungsvollen Soundtrack, die Erzählung von den Geheimnissen und Naturschätzen der Inseln am anderen Ende der Welt. - 8,5/10

https://www.imdb.com/title/tt6130792/
2. Im Reich der Extreme (Wild Extremes)
Neuseeland ist voller Gegensätze. Während der Norden sonnig und warm ist, ist der Süden kalt und wechselhaft. An manchen Tagen laufen alle vier Jahreszeiten auf einmal innerhalb von 24 Stunden ab. Die Küsten der Inseln sind geprägt von orkanartigen Winden, die Gletscher reichen bis ans Meer, und in den schroffen Bergen der Südalpen müssen Tiere tagtäglich mit Eis und Schnee ringen. Wer in diesem Reich der Extreme lebt, muss anpassungsfähig, robust und clever sein. Keas sind berühmt für ihren Spieltrieb doch sie sind auch findige Jäger, die dank ihrer Neugier mit den harschen Bedingungen der Berge gut zurechtkommen. Neuseeländische Seelöwenweibchen dagegen sind eher zurückhaltende Charaktere. Sie säugen ihren Nachwuchs im Schutz einsamer Dünenwälder, um ihr Junges vor aggressiven Robbenbullen zu schützen. Folgt man kleinen Bachläufen zu ihrem Ursprung, entdeckt man tief in verborgenen Felsgrotten ein zauberhaftes Feenreich unter einem Firmament verhängnisvoller Irrlichter. Verursacht werden sie von kleinen Mückenlarven, die mit langen Fangfäden und selbst erzeugtem Licht nach Insekten angeln. Der Meister der Anpassung aber ist die Weta, eine Heuschrecke, die so groß ist wie eine Maus; ihre Überlebensstrategie lässt sie selbst von den Toten wieder auferstehen. - 9/10

https://www.imdb.com/title/tt6130796/
3. Kampf ums Paradies (New Arrivals)
Was geschieht, wenn Menschen und von ihnen mitgeführte Tiere in ein Paradies eindringen? Was, wenn sich für Kakapo, Brückenechse, Kiwi und Riesenheuschrecke nach Jahrmillionen friedlichen Daseins das Leben komplett ändert? Was wenn europäische Wiesel flugunfähige Ureinwohner flächendeckend dezimieren? Wie kann die besondere, ursprüngliche Tier- und Pflanzenwelt Neuseelands überleben und wer wird den Kampf gewinnen? Das Neuseeland von heute ist nicht nur Heimat von Kiwi und Kea, Weta und Wekaralle. Es ist auch die Heimat von Pflanzen und Tieren aus aller Welt, von Amseln und Buchfinken, Bachforellen und Mäusen aus Übersee. Sie alle verdrängen auf die eine oder andere Art die tierischen Ureinwohner aus ihren Lebensräumen. Im modernen Neuseeland werden aber auch neue Allianzen geschlossen. Riesenforellen etwa haben sich darauf spezialisiert, Mäuse beim Durchqueren eines Gewässers zu erlegen. Fast überall auf den Inseln ist die Natur im Wandel. Einige der ursprünglichen Tier- und Pflanzenarten können sich behaupten, viele jedoch stehen kurz vor dem Aussterben: der extrem seltene Chatham-Schnäpper etwa oder der flugunfähige Eulenpapagei, der Kakapo. Wie sie gerettet werden können und ob modernste Schutzbemühungen fruchten, sind nach wie vor brennende Fragen, die Neuseelands Natur- und Artenschützer umtreiben. So hat ein Kampf ums Paradies begonnen. Die Dokumentation gibt Einblicke in aufwendige und clevere Rettungsaktionen, sowie neue und Hoffnung gebende Allianzen, und sie zeigt, dass die eigenwillige Tierwelt Neuseelands durchaus zu retten ist. - 9/10

Neuseeland. Flüsse und Berge, grasbewachsene Wiesen und auch Vulkane bevölkern das das Bild der eindrucksvollen Landschaft. Hier wurden Filme wie "Herr der Ringe" und "Der Hobbit" gedreht, da Neuseeland all die unterschiedlichen Landschaftsabschnitte bietet, die in den Filmen zu sehen sind. Wir sehen Pinguine, welche mitten im Wald brüten, Urzeitechsen, die im Unterholz auf der Jagd sind. Die Welt, die sich zwischen drei Ozeanen befindet, ist anders als die Welten die wir kennen. Denn in den letzten achtzigmillionen Jahren haben sich die Tiere und die Pflanzen auf ihre eigene Art und Weise entwickelt und es gibt keinen fliegenden Räuber! Dazu kommt, dass man im Land der Gegensätze sehr anpassungsfähig sein muss. Ein Experte darin ist die Weta-Heuschrecke, die sogar von den Toten wieder auferstehen kann. Mit "Wildes Neuseeland: Inseln am Ende der Welt" bekommen die Zuschauer eine tolle Dokumentation geboten, welche aus drei Teilen besteht. Diese Dokumentation ist wieder einmal sehr gut gelungen, lehrreiches wird hier von faszinierenden Bildern unterstützt, so dass man fast "nebenbei" etwas lernen kann. Man kann über atemberaubende Kamerafahrten über den Wipfeln der Bäume staunen und mit den Fischen in den Tiefen der Meere versinken. Die ganze unberührte Natur und die Vielfalt in der Tierwelt - so etwas bekommt man nur in Neuseeland zu sehen. Wir haben uns die Bilder sehr gerne ansehen und hoffen, dass bald weitere Dokumentationen der Reihe in den Regalen der Händler liegen werden.

9/10

Donnerstag, 25. Juni 2020

Hidden India - Verborgenes Indien (2017)

https://www.imdb.com/title/tt6351420/

Entdecken Sie ein Land von atemberaubenden Tierwelten, antiken Kulturen und extremen Landschaften: Indien - ein Land mit über einer Milliarde Einwohnern. Ein Land mit Jahrtausende alter Geschichte und faszinierenden Naturparadiesen. In fantastischen Bildern feiert diese dreiteilige Dokumentation die Vielfalt des indischen Subkontinents: Exotische Gefilde aus Felsen und Eis. Dichte Wälder. Ausgedehnte Wüsten. Und gewaltige Ströme. Sie alle sind ein sprudelnder Quell des Lebens und Heimat einer weltweit einmaligen Tierwelt. Kommen Sie mit auf eine Reise zum Dach der Welt im Norden, zu den großen Flüssen und Wüsten im Landesinneren und zu den Regenwäldern Südindiens.

https://www.imdb.com/title/tt7279370/
1. Land des Wandels (Lands Of Change)
Indien ist ein riesiges Land. Ein Land der saisonalen Extreme. Monsunregen überfluten das Land und verwandeln es in ein grünes, blühendes Paradies, doch sobald die Regenzeit vorbei ist, übernehmen Hitze und Dürre die Regie. Es ist eine große Herausforderung für Pflanzen und Tiere, aber dieser Wandel fördert auch eine erstaunliche Vielfalt an Landschaften mit vielfältigem Leben. Von semi-aquatischen Nashörnern bis hin zu Wüstenlöwen ist Indiens dynamische Landschaft voller Überraschungen. Es zieht auch spektakuläre Besucher aus der Ferne an, wie die riesigen Herden von Demoiselle-Kranichen... - 7,5/10

https://www.imdb.com/title/tt7279378/
2. Land der Berge (Land Of Mountains)
Indien gehört zwar zu Asien, doch ist er ein Subkontinent, der vom Rest Asiens durch eine Reihe von Hochländern und Bergketten, darunter dem Himalaya, getrennt ist. Diese Gebirge entstand, als Indien nach einer längeren Zeit als Kleinkontinent während des Paläogens mit Eurasien kollidierte. In der zweiten Folge erkunden wir die wenig bekannten "Westghats" im Südens Indiens. Hier liegen die Monsunhügel, bedeckt von üppigen Wäldern und Teegärten, die einige der größten Artenvielfalt der Welt umrahmen. Weit im Norden liegt der mächtige Himalaya - so groß, dass er das Klima bestimmt, indem er die Monsunwinde einfängt und Indien vor der Kälte des Nordens schützt. Es ist eine einzigartige Welt voller Leben. - 8,5/10

https://www.imdb.com/title/tt7279382/
3. Die großen Flüsse (Land Of Rivers)
In der letzten Folge von "Verborgenes Indien" spielt der größte Fluss des Landes, der Ganges, eine zentrale Rolle. Dieser mächtige Fluss fließt durch das Herz der Nation, entspringt aus den Tiefen des Himalayas, zu den weit verbreiteten Delta-Mangrovenwäldern und mündet schließlich im bengalischen Meer. Der Ganges befördert wertvolle Nährstoffe und bewässert den fruchtbare Boden Südasiens. Darüber hinaus gibt es in den wilderen Gegenden - weit jenseits der Städte - viel verborgene Natur zu entdecken. Versteckte Strände sind ein Paradies für Zehntausende junger Schildkröten in mysteriösen Sumpfhäusern, in denen sich verspielte Schlammspringer und Otterfamilien im fließenden Wasser amüsieren. - 8/10

Sonntag, 14. Juni 2020

Big Pacific (2017)

https://www.imdb.com/title/tt7274440/

Unbeschreiblich, unvorstellbar, unberührt: Der Pazifische Ozean umfasst die Hälfte des Wassers unseres Planeten und versteckt den tiefsten Ort der Erde. Größer als alle Landmassen zusammen, beherbergt er die Geschöpfe unserer schönsten und gleichzeitig unserer schlimmsten Träume. Eine Entdeckungsreise zu den meistgehüteten Geheimnissen der Tiefe...

https://www.imdb.com/title/tt7281832/
1. Der geheimnisvolle Ozean (Mysterious)
Im September steht in Costa Rica die alljährliche Arribada an, bei der Hunderttausende olivgrüne Schildkröten zu ihrem Geburtsstrand zurückkehren, um dort ihre Eier abzulegen. Dass sie es dabei schaffen, aus teils mehreren Tausend Kilometern Entfernung jedes Jahr den gleichen Küstenstreifen wiederzufinden, scheint ein Ding der Unmöglichkeit. Für die Reptilien bietet das Meer jedoch zahlreiche Anhaltspunkte, deren Bedeutung der Mensch erst langsam begreift. Einer dieser Wegweiser ist möglicherweise die vor der kolumbianischen Küste gelegene Insel Malpelo, die Spitze eines über 3.000 Meter in die Tiefe reichenden vulkanischen Meeresrückens. Obwohl die Insel nur ein kleiner Punkt in den Weiten des Ozeans ist, kommen dort immer wieder Hunderte Haie aus dem gesamten Pazifik zusammen. Auch ein Rätsel in den Tiefen vor der japanischen Insel Amami-Oshima konnte gelöst werden. 1995 hatten Taucher dort auf dem Meeresboden filigran in den Sand gezeichnete, kreisrunde Motive entdeckt. Sobald sie von den Strömungen verwischt wurden, entstanden ganz in der Nähe neue. Nach über zehn Jahren Ungewissheit haben Wissenschaftler nun den "Künstler" ausfindig gemacht und damit gleich eine ganz neue Art entdeckt. Im Pazifik findet man auch "lebende Fossilien" wie die Pfeilschwanzkrebse, die sich seit 450 Millionen Jahren so gut wie nicht weiterentwickelt haben. Manche dieser vorsintflutlichen Wesen stehen in der Welt von heute riesigen Herausforderungen gegenüber. Im Frühjahr lässt sich bei Vollmond ein ganz besonderes Naturschauspiel in der Bucht von Toyama in Japan beobachten. Dann steigen bis zu einer Milliarde Leuchtkalmare aus den Tiefen auf. Ihr einzigartiges Leuchten gibt den Forschern bis heute Rätsel auf. Vor der Küste Kanadas taucht einer der Pioniere der Tiefseeforschung in das Dunkel der Urgeschichte: Phil Nuytten steigt in 150 Meter Tiefe ab, wo er in einem versteckten Riff direkte Nachfahren der allerersten Mehrzeller zu finden hofft. - 7,5/10

https://www.imdb.com/title/tt7281836/
2. Der gewaltsame Ozean (Violent)
Der Pazifische Ozean ist ein Paradies für Raubtiere aller Art. Vom Himmel über der brasilianischen Insel Queimada Granda bis in ihre tropischen Tiefen erfinden die Tiere das Töten im großen Stil immer wieder neu. Der vom Feuerring umgebene Pazifische Ozean ist wilde, ungezähmte Natur. In dem 40.000 Kilometer langen Gürtel befinden sich gut drei Viertel aller aktiven Vulkane der Erde. Schwer vorstellbar, dass es dort überhaupt noch Leben gibt aber die Natur steckt voller Überraschungen. Mit über 20 Zyklonen im Jahr ist der Pazifik auch Schauplatz der heftigsten Stürme der Welt. Wer sich anpasst, kann gut damit leben. Während sich in China Surfer mit den weltgrößten Wellen messen, hat ein kleiner Einsiedlerkrebs gelernt, wie man das von Wirbelstürmen hinterlassene Strandgut für sich nutzen kann. Doch letztlich sind nicht die Naturgewalten am beängstigendsten, sondern die vom Menschen ausgeübte Gewalt, deren Relikte vielerorts im und am Pazifik zu sehen sind. Seien es die mit Schädeln gefüllten Höhlen in Papua-Neuguinea, die von unzähligen Kriegen verbliebenen Schiffswracks oder das Bikini-Atoll, wo mit den Atombombentests nach dem Zweiten Weltkrieg der wohl größte menschliche Gewaltakt in der Region verübt wurde. - 8/10

https://www.imdb.com/title/tt7281846/
3. Der gierige Ozean (Voracious)
Die Riesen des Pazifiks haben Besonderheiten entwickelt, die es ihnen erlauben, ihren unersättlichen Nahrungsbedarf zu decken. Dass der Blauwal, das größte Tier der Welt, sich von winzig kleinen Krebstierchen ernähren kann, funktioniert nur, weil er mit seinem Riesenmaul bei jedem Bissen Unmengen von Krill verschlingt. Auch der Teufelsrochen fällt über winzige Beute her. Da diese kaum nahrhaft ist, frisst er fast pausenlos, um nicht zu verhungern. Die Nomura-Qualle, zunächst nur so groß wie ein Reiskorn, verspeist alles, was ihr in die Fangarme kommt, und kann so innerhalb eines Jahres größer werden als ein Mensch. Dabei stattet sich die Riesenqualle mit so vielen Mündern aus, wie für ein solch spektakuläres Wachstum notwendig sind. Ausgewachsene Walhaie können bis zu 15 Meter lang werden, doch als Jungtiere sind sie selbst eine leichte Beute. Seinen Nahrungsbedarf deckt der Meeresriese, indem er bei größeren Planktonansammlungen einfach sein Maul öffnet und die Kleinstlebewesen aus dem Wasser filtert. Damit ist er eine der gefräßigsten Kreaturen im Pazifik. Auf den Marshallinseln haben Muränen gelernt, an Land zu jagen, und auch die Schildkröten der Galapagosinseln haben Verhaltensweisen entwickelt, die ihr Überleben sichern. Entlang der Küste Kaliforniens lebt wiederum ein auf den ersten Blick sehr unscheinbarer Jäger. Die Grüne Riesenanemone harrt geduldig aus, bis die Strömungen des Pazifiks ihr Beute zuspielen, wobei diese auch gern einmal doppelt so groß sein kann wie sie selbst. Nicht weit entfernt, vor der Küste von Big Sur, könnte ein fragiles Ökosystem ohne den Hunger seiner Einwohner gar nicht überleben. Dort wächst auf dem Meeresboden ein riesiger Kelpwald, der in seinem Streben nach Sonnenlicht bis zu 45 Meter hoch wird. Dieser Algenwald bietet zahlreichen Arten Unterschlupf und dient ungeladenen Gästen auch als Nahrung. Der Rote Seeigel hat einen solchen Heißhunger auf Kelp, dass er die Meereswälder in wenigen Monaten in Meereswüsten verwandeln könnte. Wäre da nicht der Seeotter, der mit seiner Vorliebe für Seeigel dem Kelpwald zur Seite steht. - 7,5/10

https://www.imdb.com/title/tt7281848/
4. Der leidenschaftliche Ozean (Passionate)
Regelmäßig treffen sich in den Gewässern vor der mexikanischen Insel Guadalupe Weiße Haie, um die dort lebenden Seehunde gemeinsam zu jagen. Manchmal kommen sie aber auch mit ganz anderen Absichten. Auch wenn noch niemand die sehr diskreten Tiere bei der Fortpflanzung beobachtet hat, denken Forscher, dass es sich bei der Insel um einen bevorzugten Paarungsort für den Weißen Hai handelt. Der Pazifische Seewolf ist monogam und dabei sogar treuer als manche Menschen. Ein Paar kann bis über 20 Jahre zusammenbleiben und wacht gemeinsam über das Gelege. Für gewisse Lebewesen im Pazifik ist die Paarung hingegen ein Spiel mit dem Tod. Entlang der kalifornischen Küste wird der Geschlechtsakt manchmal zu einem erbarmungslosen Kampf, bei dem die Weibchen Gefahr laufen zu ertrinken. Bei der Pazifischen Riesenkrake sind es wiederum die Männchen, die sich der tödlichen Umarmung durch das Weibchen aussetzen. Und der Ozean bietet noch viele weitere Besonderheiten in Sachen Fortpflanzung: schwangere Männchen bei den Seepferdchen, Geschlechtsumwandlungen männlicher Clownfische und das erstaunliche Paarungsverhalten eines Ur-Reptils mit Vorliebe für Eidechsen. Auf der vor China gelegenen Tropeninsel Hainan versucht eine Gruppe Biologen, ein einst blühendes Riff wiederzubeleben. Auch vor Samoa wird der Mensch aktiv, hier allerdings, um die vom Palolowurm einmal im Jahr abgestoßenen Samen und Eier zu sammeln, die dort als Delikatesse gelten. Im Golf von Kalifornien graben Grunionfische beim kollektiven Ablaichen ihre Eier an Land in den Sand ein, um sie vor maritimen Fressfeinden zu schützen. Das überaus seltene Phänomen wirkt wie eine Flutwelle aus Fischen. - 7,5/10

"Big Pacific" kümmert sich in seinen einzelnen Episoden um jeweils ein bestimmtes Themengebiet. So geht es in der Tat um die Geheimnisse des Ozeans, um ungezähmte Natur, um überbordernde Fressgewohnheiten und um Fortpflanzung. Interessant und angenehm ist dieses Mal, dass eine Erzählerin die Geschichte begleitet. Von der (ungeklärten) Frage, wie es eine Vielzahl an Schildkröten alljährlich zu einem Strand schafft, den sie vor über 12 Jahren verlassen haben über Haie, die vor einer Vulkaninsel vor Kolumbien anreisen bis zur (geklärten) Frage nach den unglaublichen Sandmustern, die ein kleiner Kugelfisch in tagelanger Arbeit zum Anlocken seiner Herzdame anfertigt. Von den heftigen Kämpfen, die sich 40 Tonnen schwere Buckelwal-Bullen um die paarungswilligen Weibchen liefern, bis zu den Vulkanen entlang des Feuerrings der Pazifischen Platte. Aber auch die Atomwaffen-Tests im Bikini-Atoll werden angesprochen. Insgesamt 23 Atombomben ließ man dort hochgehen und das nur, um deren Auswirkungen zu beobachten. Auch heute noch sieht man die dadurch entstandenen Meereskrater vom All aus. Vom größten Bewohner der Erde, dem Blauwal, der Millionen von kleinen Krill-Lebewesen verspeisen muss, um sein Gewicht von bis zu 200 Tonnen halten zu können, bis hin zur Nomura-Qualle, die von Stecknadelgröße innerhalb von sechs Monaten zur Größe eines ausgewachsenen Menschen mit dem Gewicht eines Löwen heranwächst und dafür praktisch pausenlos Nahrung konsumieren muss. Damit beschäftigt sich "Bif Pacific". Und hätte der Hersteller beim Ton nicht so geschlampt und damit ein gutes Bild in UHD-Qualität abgeliefert, aber dafür einen Ton wie aus der Blechkanne - dann hätte diese Dokumentation locker in der obersten Liga mitspielen können.

8/10

Dienstag, 9. Juni 2020

Wonders of Mexico - Wildes Mexico (2018)

https://www.imdb.com/title/tt8435158/

Üppige Regenwälder, sengende Wüsten, schneebedeckte Vulkane und tiefblaue Seen - Mexiko ist ein Land voller Farben und Leben. Die dreiteilige Dokumentation feiert die lebendige Kultur, aber auch die einmalige Natur dieses faszinierenden Landes. Wir reisen einmal durch ganz Mexiko, entlang der majestätischen Berge der Sierra Madre, die Heimat einer unglaublichen Artenvielfalt sind. Von verspielten Schwarzbären, schelmischen Nasenbären - bis hin zu den mythischen Quetzals und Millionen von Monarchfaltern. Auf der legendären Halbinsel Yucatán erfahren wir, wie schwarze Brüllaffen, Beulenkrokodile, Kubaflamingos und moderne Maya-Bauern den wechselhaften Jahreszeiten ausgeliefert sind. Außerdem erforschen wir das faszinierende Labyrinth von wassergefluteten Höhlen, die der Landschaft Leben spenden. Doch es ist nicht nur Mexikos Natur, die fasziniert. Das Land blickt auch auf eine bedeutende Vergangenheit und Kultur zurück, voller uralter Traditionen und Religionen. Wir finden heraus, wie die Bauern seit 1600 blaue Agavenpflanzen auf Mexikos Tequilafeldern anpflanzen, entdecken die Geheimnisse des Mayareiches und begehen den legendären Tag der Toten.

https://www.imdb.com/title/tt9888620/
1. Bergwelten (Mountain Worlds)
Flüsse, Berge, Regenwälder, Wüsten, Strände, Mangroven und Steppen – Mexiko. Der berühmte Azteken-Staat hat nicht nur wegen seiner Chilis und dem Tequila, sondern vor allem wegen seiner Diversität und extraordinären Wildnis Kultstatus verdient. Die dreiteilige Dokumentationsreihe präsentiert das Land der Superlative in drei unterschiedlichen Welten: die Höhenzüge der Sierra Madre, die verwunschenen Tropenwälder Yukatans und die kargen Wüsten im Norden. Jede Folge überzeugt mit überwältigenden Filmaufnahmen. Faszinierende Lebensgemeinschaften aus bunten Völkern, alten Bräuchen und einzigartigen Kreaturen werfen ein neues Licht auf Mexiko. Ein Land, in dem wie in keinem anderen Tradition und Moderne, Kultur und Natur Hand in Hand gehen. - 8,5/10

https://www.imdb.com/title/tt8815962/
2. Der Regenwald der Maya (Forests Of The Maya)
In der zweiten Folge lüften Wissenschaftler das Erfolgsgeheimnis vom Dschungel-Imperium der Maya auf der Halbinsel Yukatan. Die Antwort sind unterirdische Flüsse, die ihre heiligen Oasen, die 'Cynotes', miteinander verbinden. Bis heute sind die das Lebenselixier von Affen, Paradiesvögeln, Kaffeebauern und den weltweit größten Fledermausschwärmen. - 7,5/10

https://www.imdb.com/title/tt8851360/
3. Sengender Norden (Burning North)
Der dritte Teil erforscht Mexikos Prärien im Norden, dem Geburtsort des amerikanischen Cowboytums. Die teils kargen Felder sind außerdem Heimat von possierlichen Präriehunden und der letzten Aplomado-Falken. Was in der Chihuahua-Wüste Thermalquellen sind, sind in der Sonora-Wüste die Saguaro-Kakteen: Lebensraum und Rettungsanker von Flughunden und seltenen Vögeln. - 7/10

Eine ganz nette BBC-Dokumentation, die aber leider nicht an die größeren Produktionen heran reicht. Zu oberflächlich werden die einzelnen Themengebiete abgehandelt und auch wenn der Einblick in das Leben der Menschen in den Bergen und bei den Cynotes durchaus interessant ist, so kommen - und das ist wenig verwunderlich - die Tiere etwas zu kurz. Nur wenige Arten werden etwas ausführlicher behandelt, wie zum Beispiel die Fledermäuse oder ausgewählte heimische Vogelarten. Das alles ist wie gewohnt ansprechend musikalisch untermalt und mit einer ruhigen Erzählstimme begleitet, doch man wird das Gefühl auch nach den drei Folgen nicht los, dass entweder alles zu kurz abgehandelt worden ist, mehr drin gewesen wäre und dieses aufregende Land quasi nur als "Abfallprodukt" aus den größeren und weit aufwendigeren Produktionen übrig geblieben ist und nun vermarktet werden sollte. Der letzte Satz ist vielleicht auch etwas unfair, denn schlecht ist die Dokumentation beileibe nicht, im Gegenteil, doch wie geschrieben... etwas fehlt.

7,5/10

Samstag, 9. Mai 2020

In Skandinaviens Wäldern - Die Bärenbande (2016)

https://www.imdb.com/title/tt6699524/

Eine Dokumentation von Oliver Goetzl und Ivo Nörenberg Hoch im Norden Europas liegt das Reich der Braunbären. Verborgen in den Wäldern von Finnland, Schweden und Norwegen leben bis heute mehrere Tausend Bären. Mitten im Winter, wenn draußen meterdicker Schnee ihre Höhle bedeckt, bringen die Weibchen ihre Jungtiere zur Welt. Monatelang bleiben die Bärenjungen dicht bei der Mutter, werden von ihr gewärmt und gesäugt, bevor die Drillinge im Frühjahr beginnen, ihre Welt außerhalb der Höhle zu erkunden. Gemeinsam mit der „Bärenbande“ geht der Naturfilm auf Entdeckungsreise in Skandinaviens wilde Wälder, in die Heimat der mächtigen Elche und cleveren Wölfe, zu den seltenen Waldrentieren und segelnden Gleithörnchen. Drei Jahre lang arbeiteten die renommierten Tierfilmer Oliver Goetzl und Ivo Nörenberg an den Aufnahmen für den Film. Sie verbrachten viele Hundert Drehtage in den Wäldern Nordeuropas. Mit viel Geduld und noch mehr Know-how gelangen ihnen äußerst seltene und spannende Verhaltensaufnahmen aus der Wildnis Skandinaviens, unterstützt mit Aufnahmen von Jan Henriksson, Rolf Steinmann, Kari Kemppainen, Joosep Matjus und Florian Leo.

Mit Schnee, Eis und Bären kennen sich die Tierfilmer Oliver Goetzl und Ivo Nörenberg (u.a. "Russland - Im Reich der Tiger, Bären und Vulkane") bestens aus. Dennoch verlangten die harten nordischen Winter auch für das Filmprojekt "Die Bärenbande - In Skandinaviens Wäldern" einen langen, frostigen Atem. Um die Bilder für diese NDR-Dokumentation einzufangen, verbrachten die beiden lauernd hunderte Drehtage in der wilden Natur Nordeuropas. Immerhin hat sich das Ausharren und Bibbern gelohnt. Der aus zahllosen Stunden Rohmaterial entstandene Film im Kinoformat zeigt wunderschöne, hautnahe Einblicke ins Reich der Braunbären und streift mit viel Ruhe und geübtem Blick auf Interessantes durch die Wälder von Finnland, Schweden und Norwegen. Geduld und Know-how gehören wohl zur notwendigen Grundausstattung eines jeden Naturfilmers. Dem Team dieser ausgedehnten Expedition gelingen jedoch besonders intime und spannende Verhaltensaufnahmen von ihrer Bärenbande und anderen Tieren wie Wölfen, Waldrentieren, Elchen, Eulen und durch die Baumwipfel segelnden Gleithörnchen. Das unter teils verlustreichem Materialeinsatz gefilmte (wie im kurzen, aber interessanten Making Of dokumentiert), und trotz einiger Kampf-/Jagdszenen familientaugliche Tierabenteuer ist also in jedem Fall einen näheren Blick wert.

8/10

Mittwoch, 8. April 2020

Dolphin Reef - Delfine (2020)

https://www.imdb.com/title/tt10055028/

Delfine bevölkern die Weltmeere und die junge Echo ist eines dieser im Wasser heimischen Säugetiere. In ihrem Alter kann das Delfinmädchen sich allerdings noch nicht entscheiden, ob es schon bereit ist, erwachsen zu werden und Verantwortung zu übernehmen, oder ob sie doch lieber Spaß haben und Unsinn anstellen will. Die Gemeinschaft der Delfine ist dabei ein ausgeklügeltes System und das Korallenriff, in dem Echos Familie zu Hause ist, muss sich auf all seine Anwohner verlassen können, um ein gutes Heim zu bleiben.

Mit Dokumentationen aus dem Hause Disney und unter der Marke "Disneynature" veröffentlicht, ist das immer so eine Sache. Disney ist eben Disney und kann (oder will) nicht so recht aus seiner Haut heraus. Andererseits ist es eine Art Marke, ein Wiedererkennungswert, der Produktionen aus diesem Hause einen ganz eigenen Stempel aufdrückt, so dass man diese Dokumentationen unter tausend anderen zuordnen kann. "Dolphin Reef" / Delfine" erschien vor zwei Jahren in Frankreich unter dem Titel "Blue" und wechselte seinen Erzähler von Cecile de France (für die französische Version) zu Owen Wilson zu Natalie Portman. Und doch ist "Dolphin Reef" trotz der Verzögerungen und Umwege ein zufriedenstellender Eintrag in der Disneynature-Liste, obwohl die Delfine im Titel von einigen ihrer Nebendarsteller in Szene gesetzt werden und das Riff selbst noch spektakulärer ist als die Säuger selbst.

Die angeblichen Helden ist "Echo", eine dreijährigere Tümmler-Dame, die, wie man uns sagt, verspielt und eigensinnig ist und nicht bereit ist, ihre Mutter zu verlassen und für sich selbst zu sorgen; und "Kuma", ihre verständnisvolle Mutter, die aber auch möchte, dass Junior erwachsen wird, bevor er von Orcas oder Haien gefressen wird. Wie bei Disneynature-Dokus üblich, kann es für alle, außer den Kindern im Publikum, problematisch sein, Tiere zu benennen und ihnen über die Erzählung menschliche Motivationen bzw. eine Geschichte zu geben. Das ist etwas ärgerlich, denn eine Dokumentation im herkömmichlen Sinne ist das eben nicht.

Die zentrale Geschichte von Regisseur Keith Scholeys Film ist das Erwachsenwerden von Echo, obwohl gleich klar ist, dass diese bestimmte Erzählung wahrscheinlich mehr im Schnittraum konstruiert wurde, als sie sich tatsächlich auf diesem polynesischen Korallenriff abspielte. Die "Originalgeschichte von Keith Scholey" legt nahe, dass dies einer dieser Disneynature-Filme ist, der eine plausible und familienfreundliche Erzählung zusammenstellt, um das Verhalten von Tieren zu erforschen und es einem jungen Publikum zu erklären. Und das ist an und für sich soweit okay. Denn die Echo-Geschichte bietet eine funktionale Möglichkeit, das Riff mit seiner atemberaubenden Schönheit und wilden Vielfalt des Lebens zu erkunden. "Dolphin Reef" ist am faszinierendsten, wenn er uns die Nachbarn der Delfine vorstellt, darunter die oben genannten Pfauengottesanbeterinnen, die aussehen, als wären sie durch eine Explosion in der Kunsthandwerksschublade eines Vorschulklassenzimmers entstanden. Ein Papageienfisch, der Korallen frisst und Sand ausscheidet, stachelige und räuberische Feuerfische; Tigerhaie, die andere Haie fressen; Buckelwale mit anscheinend ausgefeilten Ritualen zur Sicherung von Pflegevätern; und Schildkröten - die, wie die Erzählstimme sagt, "es hassen, in der Schlange zu stehen".

(Aha. Woher weiß sie das?)

Die Freude am "Dolphin Reef" liegt im komplizierten Tanz dieser Kreaturen in einer Umgebung jenseits des Dramas, und Scholey und Co-Regisseur Alastair Fothergill sind Naturdokumentations-Veteranen, die genau wissen, wie man an gewünschtes Filmmaterial kommt. Die Ozeane sind Schauplatz einiger der visuell beeindruckendsten Naturfilme, die man jemals gesehen hat, und dieser Film fügt eine Reihe unauslöschlicher Bilder hinzu, von der Opening-Sequenz, die Delfine zeigt, die auf Wellen surfen, bis hin zu einem dramatischen Haifutterrausch bei Nacht. Von Nahaufnahmen von scheinbar jeder winzigen Kreatur am Riff, zu einer unbeschreiblich anmutigen Aufnahme der Delfine, die im Schlaf schwimmen. Die Erzählweise ist frech und lässig. Sie ist hier, um mehr mitzuspielen als zu unterrichten. Wenn ein paar Mal beiläufig erwähnt wird, dass das Riff stirbt, möchte man vielleicht noch hören, warum und was getan werden kann - aber Disneynature und die Filmemacher hinter "Dolphin Reef" würden lieber ein junges Publikum anlocken, indem sie ihnen zeigen, wie süß Echo und seine Freunde sind. Und damit ist "Dolphin Reef" eine nette Geschichte für Kinder, mehr aber auch nicht. Wer eine richtige Dokumentation über diese faszinierende Tiere sucht, der gräbt lieber in den Archiven der BBC.

7/10

Dienstag, 25. Februar 2020

Seven Worlds, One Planet - Sieben Kontinente, Ein Planet (2019)

https://www.imdb.com/title/tt9805708/

Vor Millionen von Jahren rissen enorme Kräfte die Erdkruste auseinander und erschufen die sieben spektakulären Kontinente, die wir heute kennen. Jeder davon ist eine einzigartige Welt, mit seiner eigenen bemerkenswerten Flora und Fauna, eigenem Klima und beeindruckenden Landschaften.
Von den Tiefen des südamerikanischen Dschungels bis zu den eisbedeckten Gipfeln Asiens, von den Städten Europas bis zu den überwältigenden Ebenen Afrikas: "Sieben Kontinente, Ein Planet" zeigt außergewöhnliche Verhaltensweisen von Tieren und bislang nicht erzählte Natur-Geschichten. Die siebenteilige Serie feiert die Vielfalt des Lebens auf jedem dieser Kontinente, zeigt aber auch die vielen Herausforderungen, die von Tieren in einer modernen, von Menschen dominierten Welt zu bewältigen sind. Mit neuesten Drohnen- und Kameratechniken werden Tiere sowohl aus neuen Perspektiven als auch über längere Filmsequenzen hinweg gezeigt. Entstanden sind emotionale Geschichten, atemberaubende Bilder und packende Dramen der Natur.

https://www.imdb.com/title/tt10340162/
1. Antarktika (Antarctica)
Antarktika ist der kälteste Kontinent der Erde. Nur die Härtesten können hier überleben. Wie die Weddellrobben, die das Eis für ihre Atemlöcher mit den Zähnen zurückschleifen, oder die bunten Seesterne, die den eiskalten Meeresboden bedecken. 98 Prozent des Festlandes von Antarktika sind mit Eis bedeckt. Und dennoch hat sich hier eine Fülle des Lebens entwickelt, das seine Existenz dem unglaublich reichen Ozean verdankt, der den Kontinent umgibt. Die stärksten Strömungen der Welt bringen Nährstoffe an die Oberfläche, die den antarktischen Krill ernähren. Mit geschätzten 500 Millionen Tonnen ist dessen Gesamtgewicht größer als bei jeder anderen Spezies der Welt und lockt eine Vielzahl von Interessenten an. Bisweilen entstehen kilometerlange Krillschwärme, an denen sich Tausende von Pinguinen, Robben, Albatrosse und Finnwale laben können. Unter dem Meereis sind die Bedingungen seit Jahrtausenden stabil. Das Leben, das sich hier entwickelt hat, ist vielfältig. Seesterne, Seespinnen und drei Meter lange Raubwürmer bevölkern den Meeresboden in einer überraschenden Buntheit. Antarktika wurde erst vor 200 Jahren entdeckt, aber der Mensch hat in dieser Zeit einen enormen Einfluss gehabt. Für die Walfangindustrie wurden hier über 1,5 Millionen Wale getötet, was viele Arten an den Rand des Aussterbens brachte. Seit dem Verbot der kommerziellen Jagd im Jahr 1986 kehren die Wale zurück. Darüber hinaus ist der Antarktis-Vertrag beispielhaft dafür, dass Länder aus der ganzen Welt sich zum Schutz der Tierwelt zusammenschließen können. Allerdings: Aufgrund des Klimawandels erwärmt sich der Südliche Ozean, das Eis schmilzt, und der Meeresspiegel steigt. Vielleicht noch beunruhigender ist, dass eine Erwärmung der kältesten Region der Erde tiefgreifende Auswirkungen auf die globalen Wetterverhältnisse haben wird. Obwohl Antarktika weit entfernt scheint, betrifft das, was hier passiert, die gesamte Erde. - 9,5/10

https://www.imdb.com/title/tt10340164/
2. Asien (Asia)
Asien ist der größte Kontinent der Welt – und einer der geografisch vielfältigsten. Seltene Tiere durchstreifen heiße Wüsten, dichte Urwälder und die höchsten Berge der Erde. Asien erstreckt sich vom Polarkreis bis zum Äquator. Walrosse sammeln sich im Polareis, und Braunbären wärmen sich an den Hängen der Vulkane. Es ist eine Welt erstaunlicher Geschöpfe, von Yeti-ähnlichen Affen in China bis hin zu bizarrsten Schlangen im Iran. Asien ist der größte und extremste Kontinent auf unserem Planeten – vom Polarkreis im Norden bis zu den tropischen Wäldern am Äquator. Die Tiere hier sind mit den heißesten Wüsten, dem höchsten Dschungel und den höchsten Bergen der Welt konfrontiert. Aber der Kontinent hat nicht immer so ausgesehen. Diese extremen Welten entstanden, als Indien vor 30 Millionen Jahren mit dem Rest Asiens zusammenstieß und den Kontinent, wie wir ihn heute kennen, prägte. Die Tiere hier haben sich auf fast unglaubliche Weise an die harten Bedingungen angepasst. In den gefrorenen Gebieten der Halbinsel Kamtschatka in Russland suchen Bären aktive Vulkane auf – trotz der Gefahren. Und an der sibirischen Küste zeigt sich im Sommer für einige Wochen ein bemerkenswertes Schauspiel: Zehntausende Walrossen ziehen an den Strand und bilden dort eine der größten Säugetieransammlungen der Welt. In China gehen mysteriöse blauhäutige Affen aufrecht durch einige der am wenigsten erforschten Wälder der Erde, während die Wüsten des Iran die wohl bizarrste Schlange der Welt beherbergen. Auf den kargen Hochebenen Indiens kämpfen grellfarbige Eidechsen wie Miniatur-Kung-Fu-Meister und versuchen, eine Partnerin zu finden, bevor sie sterben. - 9,5/10

https://www.imdb.com/title/tt10340166/
3. Südamerika (South America)
Südamerika ist der artenreichste Kontinent der Erde und die Heimat farbenfroher und erfinderischer Tiere. Von den Gipfeln der Anden bis zum größten Regenwald der Welt am Amazonas müssen sich die Tiere in Südamerika für ihr Überleben spezialisieren. Das treibt die Andenbären in enorme Höhen und die Mauersegler zu todesmutigen Flügen durch einen Wasserfall. Von der Küste Perus, wo sich Pinguine ihren Weg durch ein „Minenfeld“ aus zuschnappenden Seelöwen bahnen, bis hin zu den üppigen Nebelwäldern der Anden, wo Andenbären 30 Meter hohe Bäume auf der Suche nach schwer greifbaren Früchten erklimmen, ist Südamerika voll von Außergewöhnlichem und Überraschendem. Im äußersten Süden des Kontinents durchstreifen Raubtiere die zerklüftete Landschaft Patagoniens. Unter senkrechten Felstürmen muss eine Pumamutter all ihre Erfahrung und Kraft einsetzen, um eine gewaltige Beute zu erlegen. Das Guanako, ein Verwandter des Kamels, ist dreimal so schwer wie sie und kann einen Puma in die Luft schleudern. Östlich der Anden liegt der Amazonas, größter Regenwald der Welt. Um sich hier von der Masse abzuheben, haben männliche Blaubrustpipra aus der Gruppe der Sperlingsvögel aufwendige und komische Tanzroutinen entwickelt. Pfeilgiftfrösche haben einzigartige Möglichkeiten, ihre Jungen zu schützen: Väter tragen ihre Kaulquappen huckepack zu einzelnen Wassertaschen im ganzen Wald, müssen sich aber daran erinnern, wo sie sie versteckt haben. Im Süden Brasiliens sprudeln kristallklare Süßwasserquellen. Piraputanga-Fische tummeln sich hier im türkisfarbenen Wasser und folgen Kapuzineraffen, die sich am Rande des Flusslaufs von Obst ernähren. Wird es fallen gelassen, schnappen sich die Fische die köstliche Nahrung. Zur Not springen die hungrigen Fische sogar aus dem Wasser, um an die verlockenden Früchte zu gelangen. Doch die Regenwälder Südamerikas sind durch Brandrodung und die Beschneidung des Lebensraumes stark bedroht. Ein paar kleine Flecken des kolumbianischen Waldes bilden die letzte verbleibende Zuflucht einer der seltensten Affenarten der Welt, der Lisztaffen. Schauplatz eines bizarren Schauspiels sind die Iguazú-Wasserfälle auf der Grenze von Brasilien und Argentinien. Mauersegler fliegen hier gefährlich nahe an die Gischt heran – und verschwinden dann auf mysteriöse Weise. Sie nisten hinter der Wasserwand, um ihre Küken vor Raubtieren zu sichern – eine atemberaubende und gefährliche Strategie. Damit die Kleinen ihren Erstflug überleben, müssen sie sich irgendwie durch die größten Wasserfälle der Welt kämpfen. - 9,5/10


https://www.imdb.com/title/tt10340168/
4. Australien (Australia)
Australien ist der isolierte Kontinent. Vor mehr als 70 Millionen Jahren trennte er sich von seinen geologischen Nachbarn, und seine Spezies führen seither ein evolutionäres Eigenleben. Die Tierwelt Australiens und Ozeaniens ist reich an bizarren Kreaturen. Durch die Dschungel Neuguineas streift der Kasuar – einer der gefährlichsten Vögel der Welt. Im Landesinneren Australiens trotzen Kängurus und Wombats Schneestürmen. Der Kontinent Australien, der auch Landmassen des heutigen Ozeaniens umfasst, driftete vor Millionen Jahren nach Norden in die Isolation. Hier leben die sonderbarsten und prächtigsten Tiere, getrennt vom Rest der Welt. Im Norden dieses Inselkontinents liegt Daintree, einer der ältesten tropischen Wälder der Erde. Hier ist das Rückzugsgebiet eines Boten aus der Dinosaurier-Zeit, des Kasuars. Dieser Laufvogel wird bis zu 1,80 Meter groß und gilt als stark gefährdet. Im Landesinneren steckt der Kontinent voller weiterer Überraschungen. Der Wombat, ein kurzbeiniges Beuteltier, durchstreift Australiens Gebirgszüge und überlebt eisige Schneestürme. Und in den weiten, offenen Graslandschaften jagt der Dingo, Australiens Wildhund, Kängurus, um seinen Welpen Nahrung zu verschaffen. Über 70 Prozent Australiens sind heute trockenes Land. In der verbrannten roten Mitte regieren Reptilien die Wüste. Zu den erstaunlichsten gehören die Dornteufel aus der Familie der Agamen. Sie können sogar mit ihrer Haut trinken. Der Inselkontinent wird von der Kontinentaldrift nach Norden geschoben und liegt heute teilweise wieder in warmem, tropischem Wasser. Er beherbergt ein vielfältiges Spektrum von winzigen farbenfrohen Fischen und die weltweit größte Ansammlung von Hai-Arten. Auf einer vorgelagerten Insel überlebte eines der ungewöhnlichsten Säugetiere: Der rätselhafte Tasmanische Teufel, ein kämpferischer Raubbeutler, hat hier eine seiner letzten Festungen. Australiens Tiere stehen wegen des Menschen vor einer riesigen Herausforderung. Mehr Säuger-Arten sind hier ausgestorben als irgendwo sonst auf dem Planeten. Tausende uralte Steinzeichnungen sind Zeugnisse einer reichen Flora und Fauna und allem, was von einigen Arten übrig geblieben ist. - 9,5/10

https://www.imdb.com/title/tt10340170/
5. Europa (Europe)
Europa ist der Kontinent, den die Menschen am meisten verändert haben. Die Tiere mussten sich anpassen und haben sich an teils ungewöhnliche Orte zurückgezogen. Europa ist Heimat für über 700 Millionen Menschen. Dennoch offenbart dieser überfüllte Kontinent eine unerwartete Tierwelt in den verbliebenen Rückzugsgebieten. In Gibraltar lebt Europas einziger Primat, und Wiens Friedhöfe sind fest in der Hand des Hamsters. Der Kontinent Europa ist von seinen menschlichen Bewohnern massiv verwandelt worden. Die Tiere haben auf die Beschneidung ihrer Lebensräume mit Einfallsreichtum reagiert. Hoch über der Stadt Gibraltar leben Berbermakaken, Europas einzige frei lebende Primaten. Immer wieder kommt es innerhalb der Gruppen zu Entführungsdramen, wenn kinderlose Weibchen sich am Nachwuchs der anderen vergreifen. Der Kampf um die Rückeroberung der Babys ist dramatisch – und nicht immer geht er gut aus. Auf den Friedhöfen von Wien werden Europäische Hamster zu Grabräubern und kämpfen um skurriles Diebesgut. Das Wachs der Grableuchten ist ein umkämpfter Leckerbissen. Bei Einbruch der Dunkelheit werden die Wälder im Umkreis alter italienischer Bergdörfer zum Jagdgebiet für seltene Wölfe, während tief unter der Erde in den Höhlen Sloweniens bis zu 100 Jahre alte „Babydrachen“, sogenannte Olme, im Tiefschwarz lauern. Doch in dieser überfüllten Welt finden sich noch letzte Rückzugsgebiete. Am Rande des Polarkreises hallen über die offene Tundra Klänge titanischer Schlachten. Moschusochsenbullen gehen aufeinander los, um für ihr Zuchtrecht zu kämpfen. Das warme, stabile Klima in Europa und die langen, warmen Sommertage tragen dazu bei, eines der spektakulärsten Naturschauspiele des Kontinents in Szene zu setzen. In Ungarn tauchen im Juni für wenige Tage Millionen von riesigen Eintagsfliegen auf der Theiß auf. Sie alle konkurrieren jetzt um einen Partner – Massen von Männchen stürzen sich auf die Weibchen, ein Leben wie im Rausch. Der Höhepunkt ihres ganzen kurzen Daseins. Innerhalb weniger Stunden sind sie dem Tod geweiht, und das Schauspiel ist für ein weiteres Jahr vorbei. - 9/10

https://www.imdb.com/title/tt10340178/
6. Nordamerika (North America)
Nordamerika ist der Kontinent des Wandels, auf dem Pioniere der Tierwelt das Beste aus überraschenden Chancen und wechselnden Angeboten machen. Nordamerika ist geprägt von Wetterextremen. Tornados donnern über die Prärie, arktische Luft fegt bis zu den südlichen Sümpfen. Luchse durchstreifen im Winter das verschneite Yukon-Territorium, Floridas Seekühe suchen heiße Quellen, um der Kälte zu entkommen. Nordamerika ist wie kein anderer Kontinent von extremen Wetterbedingungen und saisonalen Veränderungen geprägt. Im kanadischen Yukon-Territorium kann der Winter brutal sein, bis zu zwei Meter Schnee fallen bisweilen an einem einzigen Tag. Doch der Luchs hat einen Weg gefunden, um dort zu überleben, wo andere nicht überwintern können. Ihm ist es gelungen, weiter nach Norden vorzudringen als jede andere Katzenart der Erde. Da es keine Ost-West-Bergkette gibt, die Nordamerika durchquert, kann die arktische Luft ungehindert bis in die südlichen Sümpfe strömen und dort Tiere in Nöte bringen. Alligatoren beispielsweise frieren immer wieder im Eis ein, auch die Seekühe müssen sich schleunigst in wärmere Gefilde retten. Wenn der Frühling kommt, verwandeln sich viele Regionen der Rocky Mountains in ein Meer aus Wildblumen und gefrorene Bäche in reißende Ströme. In den Flüssen von Tennessee scheut das Döbelfisch-Männchen keine Anstrengung, um eine Gefährtin anzulocken. Es bewegt Tausende von Steinen, um eine imposante Unterwasserpyramide zu bauen. Sie soll das Weibchen beeindrucken. Und wenn die Temperaturen stimmen, erleuchten Millionen von Glühwürmchen die Wälder von Mississippi. In den Präriegebieten bringt der Sommer ein außergewöhnliches Wetter. Warme Luft aus dem Golf von Mexiko trifft auf arktische Luft und wirbelt sich zu bedrohlichen Tornados auf. Sie schießen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Meilen pro Stunde über die Great Plains und gehören damit zu den schnellsten Stürmen der Welt. Präriehunde retten sich in die Erde, doch es sind nicht nur Tornados, die sie bedrohen. Amerikanische Dachse schleichen sich durch das lange Sommergras auf der Jagd nach Eulen und arglosen Präriehund-Welpen. Die Rocky Mountains halten diese Sommerstürme an ihren östlichen Flanken auf. Westlich der Gebirgskette herrscht Trockenheit. Die Canyons der Wüste Arizonas wirken fast leblos, aber selbst im Hochsommer harren hartgesottene Helden hier aus. Mit dem Klimawandel werden die Sommer in der Arktis im Norden immer länger und heißer. Eisbären haben in der Not eine raffinierte Methode gefunden, die mageren Monate zu überwinden. Eine Gruppe hat gelernt, die steigende Flut zu nutzen, um von Felsen auf die Rücken ahnungsloser Beluga-Wale zu springen. - 9/10

https://www.imdb.com/title/tt10340176/
7. Afrika (Africa)
Afrika ist der Kontinent der großen Wildtiere. Noch. Denn auch hier steht die Natur vor extremen Herausforderungen. Für die Tiere Afrikas ist die größte Bedrohung der Mensch. In der Natur haben die Wildtiere eigene Strategien. Eine Hyänen-Mutter hütet ihre Jungen in einer Geisterstadt in der Wüste Namib, und im Tanganjikasee trickst der Kuckuckswels Buntbarsch-Mütter aus, damit sie seinen Nachwuchs ausbrüten. Afrika ist die Heimat der größten Wildtierbestände der Welt. Im Herzen des Kontinents erstreckt sich ein riesiger tropischer Regenwald voller Leben. Hier lernen junge Schimpansen, wie sie mit Werkzeugen das Beste aus dem Reichtum des Dschungels herausholen. Mit dem von Generation zu Generation überlieferten Wissen können sie auf die besten Nahrungsmittel des Waldes zugreifen. Der Große Afrikanische Grabenbruch, das Great Rift Valley, ist ein wahres Paradies für Tiere. Er entstand vor 30 Millionen Jahren, als eine Masse aus geschmolzenem Gestein das Land nach oben drängte und schließlich die Erdkruste auseinanderriss. Als die tieferen Flüsse des Tals die Ebene überfluteten, entstanden atemberaubende Seen. Es sind die reichsten Süßwasserlebensräume der Welt. Die Konkurrenz in diesen tropischen Gewässern ist groß. Der Kuckuckswels hat sich hier einen besonderen Trick angeeignet. Er platziert seine Eier so, dass sie von maulbrütenden Buntbarsch-Müttern aufgenommen werden. Den Job der Brutpflege übernehmen ab dann die Buntbarsche. Afrikas reiche Graslandschaft der Serengeti ist die Heimat der größten Herden von Antilopen, Gnus und Zebras. Ihren Wanderungen folgen stets die Raubtiere, die auf Beute aus sind. Um ihre Chancen auf einen erfolgreichen Tötungsangriff zu erhöhen, tut sich eine Gruppe von fünf Geparden-Brüdern zusammen. Erstaunlich, denn eigentlich sind Geparde Einzelgänger. Die Wüsten Afrikas nehmen ein Drittel des Kontinents ein. Das Leben in diesen trockenen Gebieten ist unvorstellbar rau. In der Namib, der ältesten Wüste der Welt, findet eine Braune Hyäne mit ihren Kleinen Zuflucht in einer verlassenen Geisterstadt. Weiteste Strecken legt die ausgehungerte Mutter zurück, um Nahrung für ihre Familie am entfernten Strand zu ergattern. In der Kalahari gräbt sich das bizarr anmutende Erdferkel weit in die Tiefe, um überhaupt eine kleine Mahlzeit zu finden. - 9,5/10

Fridays for Future, Klimawandel und Nachhaltigkeit. Diese Themen prägen aktuell unseren Alltag. Es vergeht kaum ein Tag, an dem man nicht mit diesen Dingen in Berührung kommt. BBC hat passend zur dramatischen Lage der Erde eine neue Dokumentationsreihe veröffentlicht. "Sieben Kontinente, Ein Planet" ist eine der umfangreichsten Dokus rund um unseren Planeten, seine Bewohner und die verschiedenen Klimazonen. Jede der Folgen behandelt einen der Kontinente der Erde mit den verschiedenen Tieren, die dort ihr Zuhause haben. Aber nicht nur reine Informationen rund um die Bewohner finden sich hier, auch grandios gefilmte und damit einzigartige Aufnahmen zu Phänomenen, die nur alle paar Jahre stattfinden. Kein Wunder, das Gesamtmaterial der Aufnahmen beträgt 2.260 Stunden aus über 1.794 Drehtagen. Viele Aufnahmen sind einzigartig und erstmalig, wie zum Beispiel die größte Ansammlung von Großwalen oder auch großartige Jadszenen von Pumas oder Seelöwen. Vor allem die Drohnen-Shots haben es in sich. "Sieben Kontinente, ein Planet" macht dem Zuschauer klar, wie wenig er doch über diese unsere Welt weiß. Das klingt plump, entspricht aber der Wahrheit. Dazu passt die gewohnt ruhige und angenehme Erzählstimme von Sir David Attenborough, bzw. seinem deutschen "Synchron"sprecher Christian Schult, ebenso wie die musikalische Untermalung von Hans Zimmer, Jacob Shea und Lisa Gerrard. "Sieben Kontinente, Ein Planet" erweitert das Spektrum der bereits bekannten BBC-Dokus "Unsere Erde" oder "Planet Erde" um unerwartete, überraschende und faszinierende Bilder. Schon rein aufgrund der Nähe, die teilweise zu den Tieren gesucht wurde, bekommt man hier wirklich außergewöhnliche Aufnahmen zu sehen. Dazu kommt das Bild, das von herausragender Güte ist. Lediglich beim Ton muss man mit leichten Abstrichen leben. "Sieben Kontinente, Ein Planet" verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig das Thema Klimaschutz in unserer heutigen Zeit ist. Es weckt auf, wenn man sieht, dass kleine Albatrosvögel durch die veränderten Klimabedingungen bei Sturm aus ihrem Nest gepustet werden und dadurch erfrieren.  Oder wie zerstört unsere Regenwälder wirklich sind. Diese BBC Earth Dokumentation sensibilisiert für den Erhalt unseres Planeten.

10/10