Samstag, 28. März 2015

Geheimnisvoller Garten (2013)

Der mehrfach ausgezeichnete Zweiteiler zeigt die atemberaubende Vielfalt unserer heimischen Gärten in außergewöhnlichen Bildern, die so - dank neuester Filmtechnik- erstmals zu sehen sind.

Seit mehr als 5000 Jahren legt der Mensch Gärten an. Allein Deutschland gibt es 17 Millionen Gärten. Wir schaffen uns unsere eigene Welt voller betörender Formen, Farben und Düfte. Im Paradies vor der Haustür siedeln sich aber auch jede  Menge Pflanze und teils seltene oder sogar bedrohte Tiere an. "Geheimnisvolelr Garten" beleuchtet die vielfältige Flora und Fauna in naturalen Gärten und folgt den großen und kleinen  Dramen durch die Jahreszeiten.

Folge 1: Frühlingserwachen
Der Garten gilt als Abbild des Paradieses, das bezeichnenderweise auch "Garten Eden" genannt wird. Nicht allein die Natur führt hier Regie, sondern auch der Mensch. Wir schaffen uns unsere eigene Welt voller betörender Formen, Farben und Düfte. Die Natur spart nicht, sie prasst mit Farben und Formen, das ist es, was wir an ihr so lieben. Insbesondere im Garten ist sie geradezu verschwenderisch. Doch wirklich verschwendet wird nichts! In der Natur wird alles verwertet. Und wenn es sich nur um ein leeres Schneckenhäuschen handelt, für die sich eine seltene Mauerbiene interessiert, die das Gehäuse als Kinderstube für ihre Bienenlarve ausbaut. Im Paradies vor der Haustür siedeln sich aber auch jede Menge Pflanzen und Tiere an, von denen wir wenig wissen. Das Mauswiesel, das kleinste Raubtier der Welt, macht Jagd auf lästige Wühlmäuse. Ebenso der Turmfalke, der mancherorts unter dem Dachfirst nistet. Die Kohlmeise verfüttert an die Jungen einer einzigen Brut etwa 10.000 Raupen. Ein Garten ohne tierische Helfer ist also undenkbar. Allein der Komposthaufen, auf dem wir unsere Grünabfälle entsorgen, ist ein Ort, an dem es vor Leben nur so wimmelt. Aber neben all diesen Nützlingen sind unsere Gärten auch Refugien für viele seltene und sogar bedrohte Tiere. Kuriose Hummelschweber, prächtige Zauneidechsen, anmutige Schmetterlinge oder so manche Zugvögel haben in naturnahen Gärten ein Zuhause gefunden. Diese Vielfalt zeigt die erste Folge des Zweiteilers "Geheimnisvoller Garten" dank neuester Technik in außergewöhnlichen Bildern, die so noch nie zu sehen waren. - 7,5/10

Folge 2. Erntezeit
Seit mehr als 5000 Jahren legt der Mensch Gärten an. Zunächst reine Nutzgärten, wo man anpflanzte, was den Kochtopf bereicherte. Aber schon die alten Römer kultivierten Pflanzen allein wegen ihrer Schönheit. Neben dem Nutzgarten entstand so allmählich auch der Ziergarten. Schönheit und Nutzen sind im Garten oft zwei Seiten derselben Medaille. Ein Obstbaum ist im Frühling mit tausenden Blüten übersät – die wenigsten reifen zu Äpfeln. Neben dem Mensch erwarten im Herbst auch Tiere wie Igel und Wachholderdrossel die Früchte. Allein in Deutschland gibt es 17 Millionen Gärten. Viele von ihnen bieten zahllosen Lebewesen eine Zuflucht: Singvögel, Siebenschläfer und seltene Reptilien etwa. Und nicht wenige der Gartenbewohner sind Verbündete des Gärtners im Kampf gegen Schädlinge. Feldwespen erledigen unzählige Schadinsekten. Die Tiere eines einzigen Feldwespennestes, das der Gartenbesitzer in Ruhe lässt, können im Laufe eines Sommers bis zu 500 Raupen fangen und töten, um sie an ihre Brut zu verfüttern. Auch die von vielen Gärtnern gehegten Rosen haben einen wirksamen Alliierten im Kampf gegen das Heer der Blattläuse. Wo keine Gartengifte zum Einsatz kommen, fühlen sich Marienkäfer wohl. Jeder einzelne verschlingt in einem Sommer bis zu 10.000 Blattläuse. Die letzte Folge des Zweiteilers "Geheimnisvoller Garten" folgt den großen und kleinen Dramen vom Sommer über den Winter bis zum erneuten Frühlingserwachen und zeigt auf spannende Weise, wie die verschiedenen Arten vor unserer Haustür zusammen leben und warum es gut und wichtig ist, wenn wir der Natur im Garten etwas mehr Raum geben. - 7,5/10

Insgesamt eine außergewöhnliche weil (wie der Name schon vermuten lässt) sehr auf einen Raum konzentrierte, aber deswegen nicht minder interessante Dokumentation. Die Doku bietet schöne und so noch nie gesehene Bilder, unaufdringliche musikalische Untermalung und eine gute Erzählstimme und lassen die knapp 90-minütige Reise informativ und spannend wie im Fluge vergehen. Es ist interessant zu entdecken, was man eben so noch nicht kannte oder gar vermutet hätte. Lediglich in den Bereichen der Tierwelt hätte ich mehr Information gewünscht.

7,5/10

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