Montag, 4. April 2016

Magie der Moore (2015)

http://www.imdb.com/title/tt4895820/

Kaum ein anderer Lebensraum ist so geheimnisvoll wie das Moor. Dieses über mehrere Jahrhunderte entstandene Biotop birgt mit seiner vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt zahlreiche Mysterien, die es schon immer mit einer ganz eigenen Wirkung versehen haben. Als schwer zu greifender Übergangsraum zwischen Land, Wasser und Wald bieten Moore nicht nur kleinen, an die besonderen Bedingungen angepassten Tieren eine Heimat, sondern locken gar auch größere Arten wie Wölfe und Bären an, die in der Abgeschiedenheit der außergewöhnlichen Landschaft auf Beutezug gehen. Der Naturfilmer Jan Haft hat es sich mit seiner Dokumentation zur Aufgabe gemacht, die Magie dieser prachtvollen Orte zu unterschiedlichen Jahres- und Tageszeiten einzufangen, um nicht zuletzt auch auf die Dringlichkeit aufmerksam zu machen, die im Verlauf der Jahre immer weiter geschrumpften Lebensräume zu bewahren.

Nach "Das grüne Wunder - Unser Wald" kommt nun die neue Dokumentation von Regisseur Jan Haft und dieses Mal führt der Regisseur an einen seiner Lieblingsorte: das Moor. "Magie der Moore" vermittelt dabei eindrucksvolle und faszinierende Informationen, indem sie diese durch eindrucksvolle Bilder, stimmige Musik und die beruhigende, sanftmütige Erzählerstimme von Axel Milberg übermittelt. Leider sind die Aufnahmen im Moor sehr eintönig, obwohl sie gleichwohl gelungen sind. Auch der Schnitt und die Reihenfolge der einzelnen Unterthemen sind etwas zu chaotisch geordnet. Es fällt wirklich schwer, bei dieser Dokumentation den Überblick über die gegebenen Informationen zu behalten, obwohl man wirklich merkt, dass Regisseur Jan Haft das Thema Moor fasziniert. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Doku aus unglaublich vielen Zeitlupenaufnahmen besteht. Das ist grundsätzlich nichts Schlimmes, doch wenn man es schafft, zehn Minuten zusätzliche Filmzeit damit zu schinden immer und immer wieder das Gleiche zu zeigen, dann hat man irgendwas falsch gemacht, besonders dann, wenn man laut eigenen Aussagen 250 Stunden Rohmaterial gefilmt hat. Die am Ende übermittelte, kritische Botschaft wirkt in ihrer Übertragung sehr gewollt, sodass man nicht das Gefühl hat, dass die Dokumentation für sich selbst spräche. Trotz Jan Hafts sichtlicher Faszination für das Moor schafft es damit diese fünfjährige Produktion nicht, einen wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Das ist etwas schade, denn hier liegt es scheinbar nicht an den teils wunderbaren Aufnahmen, sondern eher an den Arbeiten in der Post-Produktion.

7/10

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